München - Seit Montag seilen sich Kletterer vom unteren Fialenkranz des Martinsturms in Landshut ab. Sie führen Arbeiten an den Turmfassaden durch. Die Aufgabe für die Industriekletterer der Fa. Heidenberger (Ruhstorf a. d. Rott) besteht darin, die brisantesten Schadstellen näher zu untersuchen. Außerdem werden sie den Bewuchs, der das Mauerwerk schädigt, abnehmen und kleinere Ausbrüche werden repariert. Nicht möglich sind die Reinigung größerer Flächen von Moosen und Flechten oder ein Ziegelaustausch. Deshalb wird anschließend weiter überlegt werden müssen, ob, ggf. wann und in welchem Umfang eine gründliche Sanierung von Teilen der Fassade erforderlich ist. Dafür würde dann ein Gerüst benötigt.
Arbeiten stören Wanderfalken nicht
Im Oktober 2014 war der Turm der Stiftsbasilika St. Martin mit Hilfe von Flugdrohnen gründlich inspoziert worden. Die Auswertung der Fotos hat einige Schadstellen sichtbar gemacht: Etwa Vermossung, Verfärbungen und Abplatzungen der Ziegeloberflächen und abgebröckelte Mörtelfugen. Ein Sicherheitsrisko für die Passanten besteht nicht. Doch Pflege-und Wartungsmaßnahmen sind bei einem Bauwerk dieser Höhe, dieses Alters und dieser ausgesetzten Lage immer nötig.
Mit dem Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme wurde Rücksicht auf das Pärchen Wanderfalken genommen, das auch in diesem Jahr in einem Nistkasten auf dem Turm wieder Junge aufgezogen hat. Die Jungtiere sind inzwischen so weit ausgewachsen, dass sie die mögliche Störung ihres luftigen Hausfriedens verkraften.
Die Wettervorhersage lässt hoffen, dass eine zügige und reibungslose Arbeit möglich ist, die in einer, höchstens zwei Wochen abgeschlossen werden kann. Die Kosten für die Maßnahme werden vom Erzbischöflichen Ordinariat München getragen.(pm/kas)