Oberaudorf/Aschau i. Chg - Rund 300 Aschauer haben monatelang in der kalten Kirche mit Schals geprobt, eine riesige Kulisse aufgebaut, Führungen angeboten oder bei Vorstellungen Karten abgerissen. Der Wiederaufbau des nahezu vergessenen historischen Grabes und die Aufführung von zwei eigens dafür geschriebenen religiösen Theaterstücken mit viel Musik waren eine Gemeinschaftsleistung des gesamten Dorfes. Dafür haben die Beteiligten nun den Kultursonderpreis des Landkreises Rosenheim erhalten.
Ganzes Dorf beteiligt
„Es ist eigentlich schon die zweite Auszeichnung“, freut sich Ulrich Feldmann, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau. „Die erste inoffizielle Auszeichnung war die Riesenresonanz durch die vielen Zuschauer und Besucher, damit haben wir nicht gerechnet.“ Rund 6000 Menschen haben die sogenannten Auferstehungspiele in der Aschauer Pfarrkirche im Frühjahr dieses Jahres besucht. Alle 15 Vorstellungen waren komplett ausverkauft. 4000 weitere Gäste haben sich bei eigenen Führungen das Heilige Grab erläutern lassen, das nach über 60 Jahren mit Hilfe der Hauptabteilung Kunst des Erzbischöflichen Ordinariats wieder restauriert worden war.
Bedingung dafür war ein schlüssiges Konzept und da kamen die Aschauer auf die Idee, die 1797 entstandenen Kulissen wie früher als Bühne für religiöse Theateraufführungen zu nutzen. Vom Bauhof der Gemeinde, über das Kolpingtheater, bis zur Pfarrei und dem Heimat- und Geschichtsverein beteiligte sich das ganze Dorf an diesem Projekt. „Beindruckend“ nannte der stellvertretende Landrat das Josef Huber, die Leistung und die Begeisterung der Aschauer für ihr Heiliges Grab und die dazugehörigen Theaterspiele, als er die Auszeichnung vor rund 100 geladenen Gästen im Kursaal von Oberaudorf überreichte.