Der evangelische Pfarrer Felix Reuter betonte in seiner anschließenden Predigt, dass eine Hochzeit eine außergewöhnliche Zeit ist: "Es ist das Fest der Feste. Es ist das Fest der Liebe zweier Personen, die den Bund der Ehe schließen. Nichts anderes war und ist die Landshuter Hochzeit". Reuter erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Hochzeit auch in der Bibel vorkommt. Das Bild der Hochzeit sei dabei die liebevolle Verbindung von Gott zu den Menschen. Es sei das Bild einer paradiesischen Zukunft. Denn so soll es einmal im Reich Gottes sein.
Aufruf zur Gelassenheit
Reuter gab aber auch zu Bedenken, dass an eine Hochzeit immer viele Erwartungen gerichtet sind. Denn es soll der perfekte Tag im Leben zweier Menschen werden. Und natürlich geht dann bei einer Hochzeit auch immer etwas schief. Das Kleid ist zu weit oder zu eng, das Essen zu kalt oder zu heiß und vieles mehr. Deshalb rief Reuter auch zur Landshuter Hochzeit zur Gelassenheit auf. Er bat darum, auf die Mitmenschen zu achten und ein harmonisches Fest zu feiern, welches die Völker miteinander verbindet. Er bat besonders um Gottes Segen, in einer Zeit, in der an vielen Orten der Welt Terror, Gewalt und Hass herrscht.
Die Landshuter Hochzeit 1475 ist eines der größten historischen Feste in Europa. Dabei wird drei Wochen lang an die Hochzeit des Landshuter Herzogssohns Georg der Reiche mit der polnischen Königstochter Hedwig erinnert. Alle vier Jahre lassen unter der Regie des Vereins "Die Förderer" e.V. über 2000 Mitwirkende die Hochzeit von einst lebendig werden.
Reuter dankte im Gottesdienst auch dem veranstaltenden Verein des Großereignisses, den Förderern. Denn sie würden dafür sorgen, dass dieses Fest nicht in Vergessenheit gerät. Reuter dankte ferner allen Mitwirkenden und den Sicherheitskräften.Reuter wünschte abschließend, dass es nicht nur bei dieser schönen Landshuter Hochzeit bleibt, sondern anschließend auch noch viele weitere schöne Tagen folgen. Dazu müssen die Menschen im Sinne des christlichen Glaubens aber ihren Beitrag leisten.
Förderer-Chef Dr. Ernst Pöschl überreichte Buchskränze an die Geistlichkeit und rief "Haaaallllooooo! Himmel Landshut! Tausend Landshut!" aus. Der Gottesdienst wurde musikalisch von den Brandenburger Trumetern, den Salzburger Trumetern, der herzoglichen Hofmusik und anderen mitwirkenden Gruppen gestaltet. (Rene Spanier)