Augsburg – Das Bistum Augsburg kann nach den Worten seines Bischofs Bertram Meier mit der neuen Vatikan-Instruktion zur Zukunft der katholischen Pfarrgemeinden "gut leben". Meier erklärte am Donnerstag, die Vorgaben lägen "ganz auf der Linie, die Papst Franziskus schon in seinem Folgedokument zur Amazonas-Synode angestimmt und oft wiederholt hat: Ihm geht es um die pastorale Umkehr der Kirche." Die wahre Erneuerung der Kirche setze weniger auf eine Veränderung von Strukturen, sie müsse tiefer an die Substanz gehen. "Ziel ist eine geistliche Reform."
Meier erklärte: "Rückkehr in die Pastoral, Gang in die Diakonie und Hinwendung zu den Armen durch ein möglichst engmaschiges Netz, das von Männern und Frauen, die sich in der Nachfolge Jesu verstehen, geknüpft wird. So zeigt sich eine missionarische Kirche." Auf die Pfarrei-Ebene übertragen heiße das, alle seien aufgerufen, an diesem missionarischen Auftrag mitzuwirken.
Mitglieder des Volkes Gottes
Meier ergänzte: "Bei allem Einsatz der Mitglieder des Volkes Gottes (Laien) kommt dem Leitenden Pfarrer einer Seelsorgeeinheit der Dienst der Einheit zu." Er leite die Pfarrei oder Pfarreiengemeinschaft im Auftrag Jesu Christi. "In diesem Dienst wird der Pfarrer von möglichst vielen Frauen und Männer gut beraten und tatkräftig unterstützt, weiß sich aber auch in seiner Lebensform menschlich getragen. Das kann unsere Pfarrer entlasten und zugleich die Berufungszufriedenheit erhöhen." Die Pastorale Raumplanung 2025 und die Satzungen für die Laiengremien im Bistum Augsburg bewegten sich im Rahmen der neuen Instruktion, fügte Meier an.
Nach der am Montag in Rom veröffentlichten Instruktion bleiben Laien von der Gemeindeleitung ausgeschlossen. Dagegen hebt der Text die Rolle des Pfarrers hervor. Bestrebungen, die Leitung von Pfarreien beispielsweise Teams aus Priestern und kirchlich Engagierten sowie anderen Mitarbeitern anzuvertrauen, widerspricht das Schreiben direkt. (kna)