München – Die Caritas München und die Erzdiözese München und Freising setzen sich ür die sexuelle Gesundheit und Aufklärung von Flüchtlingen ein und haben dazu eine Wanderausstellung mit dem Titel „Only Human. Leben. Lieben. Mensch Sein.“ entwickelt. Die Ausstellung über sexuelle Gesundheit soll so sensibel wie möglich, und gleichzeitig so konkret wie nötig sein, erklärt Regina Lange. Die Leiterin der AIDS-Beratungsstelle der Caritas weiß, Sex und HIV sind nicht nur in Deutschland ein Tabuthema. „So sind das auch für geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen riesige Tabuthemen. In der Beratungs- und Präventionsarbeit zeigt sich, dass es gerade für diese Menschen sehr schwer ist, darüber zu sprechen. Wir bekommen sie nur ganz schwer in die Beratung und dann natürlich auch schwer ins medizinische System.“
Bewusstsein schaffen
Deswegen soll die Ausstellung die erste Hemmschwelle senken, um ins Gespräch zu kommen und vor allem, um Wissen zu vermitteln. Sie beruht auf drei Säulen. Gesundheit von Mann und Frau im Generellen, sexuell übertragbare Krankheiten aber auch Rollen- und Werteverständnis hier in Europa. „Dabei geht es darum, den Menschen zu zeigen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Wir zeigen, wie kleiden wir uns in der Freizeit oder in der Arbeit. Wir zeigen auch, wie lernen wir uns kennen, wie gehen wir miteinander um und wie gestalten wir Kontaktaufnahme.“ All das wird nicht mit Worten erklärt, sondern mit Zeichnungen und Fotostorys. Eine Waage, auf der auf der einen Seite ein männliches und auf der anderen Seite ein weibliches Spielzeug-Figürchen steht, soll ohne Worte plausibel machen: Alle Menschen sind gleich viel Wert.
Die Ausstellung mitgestaltet hat auch Liliana Ikulumet. Ursprünglich kommt sie aus Uganda und lebt schon seit sechs Jahren in München. Sie ist selbst aus ihrer Heimat geflohen und hilft nun anderen Flüchtlingen, hier in Deutschland zurecht zu kommen. „Viele Flüchtlinge wissen eigentlich nicht, wo sie hingehen können und Informationen über HIV und sexuell übertragbare Krankheiten bekommen. Mit solchen Ausstellungen wissen sie dann, sie können zur Caritas Beratungsstelle gehen,“ sagt Ikulumet.