mk online: Frau Groth, ist aktuell gesichert, dass Sie bei der DFB-Präsidentenwahl antreten können, beziehungsweise, dass Sie auf der Kandidatenliste stehen werden?
Ute Groth: Das Verfahren ist für den Justitiar des DFB sehr einfach. Wahlvorschläge können von den ordentlichen Mitgliedern oder Organen und Ausschüssen des DFB benannt werden. Ordentliche Mitglieder sind die Landes- und Regionalverbände und die Deutsche Fußball Liga (DFL). Wie es dazu kommt, dass ein Verband einen Kandidaten vorschlägt, ist in den Satzungen der jeweiligen Verbände nicht ersichtlich. Es ist nur von Anträgen die Rede, die fristgerecht zu Verbandsitzungen eingereicht werden müssen. Unser Verein hat einen Antrag eingereicht, mit meiner Kandidatur. Was damit passiert - der Fußballverband Niederrhein tagt am 15. Juni - ist unklar.
Für mich sieht es so aus, dass es den Fall, dass eines der sieben Millionen Mitglieder des DFB sein passives Wahlrecht - jedes geschäftsfähige Mitglied kann sich zu einer Wahl stellen - wahrnehmen möchte, noch nie gegeben hat. Die Wahlvorschläge kommen aus den Kreisen der Personen, die schon im Verband eine Position haben, oder öffentlich bekannt sind - fußballerisch, politisch oder gesellschaftlich - und zufällig auch noch Mitglied sind. Da bei mir weder das eine noch das andere gegeben ist, ich bin nur Mitglied, kann ich noch nicht sagen, ob ich auf der Kandidatenliste stehen werde.
mk online: Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen, sich für dieses Amt zu bewerben und rechnen Sie sich unter diesen Umständen ernsthafte Chancen aus?
Groth: Mein Anliegen ist, dem DFB ein neues Gesicht zu geben. Drei Präsidenten haben ihre Amtszeit vorzeitig beenden müssen. Es sollte mal jemand die Arbeit machen, der nicht in Klüngel verwickelt ist. Ich habe mich ernsthaft beworben, habe schon viel Energie in den Plan gesteckt, erhalte unglaublich viel Zuspruch und Unterstützung, etwa auch vom DJK-Verband, rechne aber nicht mit einer Chance, aus den in meiner vorherigen Antwort beschriebenen Gründen.
Ute Groth
Ute Groth (60) ist Projektleiterin im Krankenhausbau und seit 2007 Vorsitzende der DJK TuSA 06 Düsseldorf, einem Verein mit einer der größten Fußball-Nachwuchsabteilungen der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, vor allem im Mädchenbereich. (kna)