München – Mitten in München, in der Nähe vom Stachus, ein Eckgebäude: Dort befindet sich der Sankt Michaelsbund. Die großen, bunt dekorierten Schaufenster seiner Buchhandlung sind weithin sichtbar. Darüber sind die Redaktionen, etwa das Münchner Kirchenradio oder auch die Münchner Kirchenzeitung. Außerdem der Buchverlag, der Bereich Corporate Communications, um das eigene Know-How als Dienstleistungen unter anderem für Pfarreien anzubieten. Und last but not least: Die Landesfachstelle oder die Büchereizentrale, die die über 1000 Mitgliedsbüchereien beraten.
1901 gegründet, gehört laut Satzung die Volksbildung für alle Schichten der Bevölkerung zu den Aufgaben des Sankt Michaelsbunds. Und zwar unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion.
Wohin mit dem Geld?
Der Sankt Michaelsbund (SMB) ist das katholische Medienhaus in Bayern und im Erzbistum München und Freising. Und jetzt sammelt er Spenden für sich selbst? Nein, so Konrad Höß, Ansprechpartner zum Thema Fundraising. „Wir sammeln Geld für die Menschen, die der SMB unterstützt. Also: Für Menschen, die die Büchereien besuchen, die sich mit der katholischen Kirche verbunden fühlen, die wertorientierte Medien suchen.“ Wir sammeln für „Menschen, die Hilfe brauchen.“
Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen
Und davon gibt es genug. Etwa die über 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland. Das sind Menschen, die zwar einfache Wörter lesen und schreiben können, den Sinn eines längeren Textes jedoch nicht verstehen und auch keinen Nutzen davon haben. Ein klassisch geschriebenes Rezept in einem Kochbuch ist eine unüberwindbare Hürde. Darum ist eines der Projekte, für das man spenden kann, das Projekt „Leichte Sprache“. Das sind Bücher oder Zeitschriften, die nach genau festgelegten Regeln verfasst sind. Kurze Sätze, keine Fremdwörter, Bilder. Außerdem werden Mitarbeiter von Büchereien speziell zu dem Thema geschult. „Volksbildung darf nicht erst ab einem bestimmten Niveau von Bildungsfähigkeit beginnen, sondern wir müssen mit niederschwelligen Angeboten anfangen, um die Menschen zur Teilhabe an der Gesellschaft zu befähigen“, so Stefan Eß, geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbunds.