Seine Mutter, bei der Alexander Diepold zwar nicht aufgewachsen ist, zu der er aber Kontakt hatte, hatte ihm nie erzählt, dass sie eine Sinteza ist. Diepold, der inzwischen selbst eine Einrichtung für Kinder eröffnet hatte, die durch alle Raster gefallen sind, hat sich lange überlegt, ob er öffentlich sagen soll, dass er dieser Minderheit angehört. Denn in seiner Arbeit hat er mitbekommen, wie Sinti und Roma auch heute noch diskriminiert werden.
Heute setzt er sich nicht nur für die Familien ein, die in seine "Madhouse"-Einrichtungen kommen, sondern für alle Belange der Minderheit. Zum Beispiel war er einer der Initiatoren des Gutachtens, das besagt, dass der Amoklauf im OEZ auch rassistisch motiviert war. Und er organisiert den ersten Gedenktag an die Münchner Sinti und Roma mit, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind.