München – Unter den Missbrauchs- und Finanzskandalen in den vergangenen Wochen und Jahren hat das Image der katholischen Kirche in Deutschland kräftig gelitten. Hält man es mit der Kirche, verweist man in diesen Zeiten gern auf das soziale und caritative Engagement der Kirche – sprich die Caritas selbst. Nicht so Kardinal Reinhard Marx: „Die Caritas ist nicht dazu da, um das Image der Kirche oder des Bischofs aufzubessern, sondern damit den Armen geholfen wird.“ Diese Aussage kam gut an bei den rund 200 Führungskräften, die zum Spitzenverbandlichen Jahresauftakt des Caritasverbandes der Erzdiözese in das Kulturzentrum nach München-Trudering gekommen waren.
Dienst aus Überzeugung
In seinem Impulsreferat erklärte Kardinal Marx, dass er die Caritas in „seinem“ Erzbistum „natürlich positiv“ wahrnehme. Er dankte den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren Einsatz und hob hervor, dass es wichtig sei, dass diese ihren Dienst aus Überzeugung tätigten. Kirche und der Caritasverband müssten die Rahmenbedingungen dafür schaffen, etwa in Form einer angemessenen Bezahlung der Mitarbeiter. Grundsätzlich gelte für den Wohlfahrtsverband: „Die Armen bestimmen die Agenda, das ist die Perspektive der Caritas.“