In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 10.000 Menschen durch Suizid. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Mehrheit von ihnen hat an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten, am häufigsten an einer Depression. So war es auch bei dem Sohn von Pam Metzeler. Mehr als zwei Jahre ist es her, seit der damals 17-Jährige sich das Leben genommen hat. Und die Frage, die dann alles bestimmt hat, war: Warum? Gleich gefolgt von: Was habe ich falsch gemacht?
Zuerst hat sie dabei an den Schulwechsel gedacht, den Timo gerade hinter sich hatte. Er hatte einen dualen Ausbildungsgang zum Physikalisch Technischen Assistenten begonnen, wegen der er von zu Hause ausziehen musste. Aber schon nach dem ersten Tag war er absolut unzufrieden. Die Mutter hat die Probleme, die er geschildert hatte, als Heimweh interpretiert: er konnte nicht essen, ihm war übel, er hat sich oft übergeben, er konnte nicht schlafen, konnte sich nicht konzentrieren. Er schrieb immer wieder: „mir geht’s schlecht, ich bin total down.“ Heute weiß sie: das waren Symptome einer Depression. Diese Ausbildung hatte Timo dann gerade abgebrochen. Er hatte im Oktober sogar noch einen Platz an der FOS für das laufende Schuljahr bekommen. Alles schien wieder gut zu sein. Aber gleich nach dem ersten Schultag an der neuen Schule hat er sich das Leben genommen.
7§§Gespräche mit spannenden Persönlichkeiten, die mit ihrem Tun christliche Werte transportieren. Sie alle machen die Welt ein kleines bisschen besser. Auch Pam Metzler war zu Gast in der Sendung.
Nach Timos Tod hat ihr älterer Sohn seiner Mutter erzählt: „Mama, der Timo hat nicht zum ersten Mal auf den Gleisen gelegen.“ Aber Timo wollte auf keinen Fall, dass die Mutter davon erfährt. Der große Bruder war mit dem Jüngeren damals ins SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) in Memmingen gegangen. Die Ärztin hatte die Mutter nach Abschluss einer mehrwöchigen Behandlung auch angerufen und erzählt, dass es einen Vorfall gab, sie sich aber keine Sorgen machen solle, der Timo habe den Sinn im Leben noch nicht gefunden. Das sei aber normal in dem Alter. Über den Vorfall dürfe sie aufgrund der Schweigepflicht allerdings nicht reden. Sie hat dann eine Notfallnummer dagelassen. Pam Metzeler war völlig fertig, hat aber aus ihren Söhnen nicht herausbekommen, was wirklich losgewesen war.