Je älter ich werde, umso mehr beschäftigt mich der Heilige Geist. Darum widme ich mich am hochheiligen Pfingstfest gern dieser besonderen Gnadengabe, die uns in der Firmung verbindlich zugesagt ist. Wer ist der Heilige Geist für mich? Wie erfahre ich Ihn? Was verdanke ich Ihm? Das sind die Fragen, die ich in diesen Tagen bedenke.
Zweierlei ist mir wichtig: Im Heiligen Geist begegnet mir die Wirkkraft, die aus unerreichbaren Idealen Wirklichkeit schafft. Im Heilig-Geist-Hymnus drückt sich diese unsichtbar wirkende Veränderungskraft in vielen Bildern aus. Da ist der Heilige Geist das Licht, das in finsterer Nacht aufleuchtet und Hoffnung schenkt und Richtung weist. Da ist Er das innere Wehen, das am Leben erhält und heilt. Er ist die Ruhe in der äußeren und inneren Hektik und die Erfrischung und die Atempause in allem Druck. Seine Wirkungen sind vielfältig und gerade deswegen so schwer als Früchte des Heiligen Geistes erkennbar. Deswegen lohnt es sich, die im Hymnus genannten Wirkungen zu kennen und sie gläubig im Alltag zu erwarten.
Seit ich mit dem Wirken des Heiligen Geistes in meinem Alltag rechne, seitdem erkenne ich Sein Wirken leichter. Und kaum erkenne ich es, ist Er schon wieder fort. Ich kann Ihn nicht halten. Ich kann mich Ihm und Seinem Wirken nur immer wieder öffnen. Wer Ihn zu sich bittet, dem wird Er zu Hilfe eilen, und wer Ihm dankt, bei dem wird Er wieder einkehren. Ich kann mich disponieren und mir vorstellen, wie der Heilige Geist beständig wie der Wind die Welt durchstreift und sucht, wo und durch wen Er Gutes bewirken kann. Er ist der Erbauer des Gottesreiches hier und jetzt und immer wieder neu, so wie Er der lebendige Geist jeglicher Schöpfung ist.