Geisenhausen – Keine Laien mehr in Leitungsteams. So stand es in der Zeitung. Sabine Fries war einfach nur entsetzt, als sie das las. Laut der aktuellen Instruktion der Kleruskongregation sollen Leitungsteams aus Haupt-und Ehrenamtlichen nur in Ausnahmefällen eine Pfarrei gemeinsam leiten. Es sei „eine Watschn für alle Laien, die sich engagieren“, kommentiert Fries das Schreiben. Die Inhaberin eines Friseursalons möchte, dass ihre Pfarrei auch in Zukunft lebendig bleibt. Deshalb engagiert sie sich unbezahlt und ehrenamtlich seit gut einem Jahr im Leitungsteam ihres Pfarrverbands im niederbayerischen Geisenhausen.
Mit einem großen Festgottesdienst wurde im April 2019 das Team durch Weihbischof Haßlberger beauftragt. Seitdem leiten Sabine Fries und zwei weitere Ehrenamtliche gemeinsam mit Gemeindereferentin Rosi Bär-Betz und dem indonesischen Ordenspriester Pater Altus Jebada die Pfarrei. Die Aufgaben sind verteilt und alle haben das gleiche Stimmrecht. Diese Zusammenarbeit harmoniert mit dem Priesterbild von Pater Altus, welches vom Miteinander geprägt ist. Ihm gehe es darum, mit mehreren Menschen zusammen „Kirche zu gestalten und Glauben zu leben“.
Vielfalt ist die Stärke des Teams
Gemeindereferentin Bär-Betz betont die Vielfalt des Teams. So hätten sie neben einem Theologen und ihr als Religionspädagogin auch drei „Praktiker“ im Team: „Weil sie schon ihr ganzes Leben vor Ort sind, kennen sie den Pfarrverband fast besser als Pater Altus und ich. Sie haben die Geschichte des Pfarrverbands miterlebt und mitgetragen.“ Aus ihrem beruflichen und privaten Umfeld würden sie außerdem unterschiedliche Kompetenzen einbringen. So haben sie Erfahrungen als Geschäftsfrau, Großmutter, Rentner oder Teamleiter. Das empfindet Bär-Betz als sehr bereichernd – insbesondere wenn es um die Frage geht: „Wie wollen wir den Glauben leben, damit er auch ausstrahlt?“