München – Mundkommunion ist im Kommen, so Pater Alfons Friedrich. Vor allem für Menschen mit Migrationshintergrund, etwa aus osteuropäischen Ländern, sei dies seit jeher selbstverständlich und ein besonderer Ausdruck der Ehrfurcht. Natürlich habe jede(r) Gläubige die Möglichkeit die Kommunion so zu empfangen, wie er oder sie das möchte. Das ist für den Pfarradministrator im Pfarrverband Haidhausen selbstverständlich.
An „Schnapptechniken“ musste ich mich gewöhnen.
Er selbst sei mit der Handkommunion aufgewachsen, so der Pater, und musste sich als junger Priester an den Ritus der Mundkommunion erst gewöhnen. Dabei musste er schon das ein oder andere Mal „mit dem Finger aufpassen“, da manche Gläubige „gewisse Schnapptechniken“ entwickelt hätten. Außerdem habe er gelernt, sich unauffällig die Finger abzuwischen, so Pater Friedrich im Münchner Kirchenradio.
Abendmahl- und Eucharistiefeiern
Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich allerdings stark zwischen den christlichen Konfessionen. Nach katholischer Auffassung, die im Konzil von Trient (1545-1563) festgeschrieben wurde, ist Jesus Christus nach der Wandlung real in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig, die dabei ihre "Substanz" ändern. In den reformatorischen Kirchen wird mehr der Symbol-, Bekenntnis- und Gedächtnischarakter betont, die Lehre der "Realpräsenz" Christi sehen die Kirchen der Reformation unterschiedlich. Seit 1973 praktizieren die reformatorischen Kirchen Europas Abendmahlsgemeinschaft und laden dazu ausdrücklich andere Christen ein.
Seinen Kommunionskindern erklärt Pater Friedrich die „Transsubstantiationslehre“ – also die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi – übrigens so: „Jesus schenkt sich euch, weil er euch so gerne hat. Und ihr dürft ihn sogar zum Fressen gerne haben.“ Daraufhin nähmen die Kinder immer sehr vorsichtig und ehrfürchtig die Hostie mit der Hand in den Mund, so Pater Friedrich. (tb)
Die Sendung "Die Bergold und der Pater" läuft jeden ersten Montag im Monat im Münchner Kirchenradio zwischen 19.00 – 20.00 Uhr. Alle Sendungen gibt es auch als Podcasts zum Nachhören.