Mit ihrem diesjährigen Sommerrätsel hat die Münchner Kirchenzeitung über den eigenen Tellerrand hinausgeblickt: Gesucht waren die sechs Bistümer, die direkt an die Erzdiözese München und Freising angrenzen. Unsere Leserinnen und Leser haben sich fleißig beteiligt: 2.905 Zuschriften mit der jeweils richtigen Lösung haben uns erreicht. Den Gewinner des Hauptpreises, einer dreitägigen Busreise für zwei Personen zu den Wirkungsstätten des heiligen Nikolaus von Flüe in der Schweiz, hat diesmal jemand ermittelt, der selbst sozusagen vom ersten Moment an über den Tellerrand geschaut hat: Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg.
Der 47-Jährige hat nämlich in Salzburg das Licht der Welt erblickt. Gelebt hat seine Familie damals in Ruhpolding, wo sein Vater elf Jahre Forstamtsleiter war. Zu Stolbergs Namenspatron hat aber nichts mit dem Gründer des Erzbistums Salzburg zu tun, von dem in der zweiten Folge unseres Rätsels die Rede war. „Pater Rupert Mayer war für meine Eltern ausschlaggebend für die Namenswahl. Seit er seliggesprochen wurde, begehe ich meinen Namenstag auch an seinem Gedenktag“, erklärt der Münchner Weihbischof.
Noch in seinem ersten Lebensjahr wechselte zu Stolberg dann längerfristig das Bistum: Seine Familie zog nach Passau. Dort ist er aufgewachsen und war Ministrant in der Wallfahrtskirche Mariahilf hoch über der Stadt. Oft ist er also die 321 Stufen zu dem Kircherl sowie zu dem früheren Kapuziner- und heutigen Paulinerkloster hinaufgestiegen. „Jede Stufe ein Ave-Maria, so heißt es für die Wallfahrt nach Mariahilf. Vor dem Abitur habe ich das tatsächlich auch einmal durchexerziert.“ Nach dem Abi hat er dann mit dem Radl eine Dank-Wallfahrt nach Altötting unternommen.
Zum Studium zog zu Stolberg nach München und er fühlt sich heute auch beheimatet im Erzbistum. Seine Angehörigen wohnen mittlerweile ebenfalls nicht mehr in der Drei-Flüsse-Stadt. „Doch es war eine schöne Zeit in Passau, die ich nicht missen möchte“, betont er. Viele Erinnerungen verbindet er mit der Stadt, auch mit ihren Kirchen. Etwa mit der Studienkirche, in der in seiner Gymnasialzeit die Schulgottesdienste stattfanden, oder mit dem Dom, „den ich immer noch sehr beeindruckend finde“. Viel zu selten, wie zu Stolberg bedauert, aber immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt, besucht er Mariahilf, „weil es nicht nur ein wichtiger Wallfahrtsort, sondern auch ein besonders heimeliges Kircherl ist“. Zum ersten Jahrestag seiner Bischofsweihe, am 10. Dezember, plant der Weihbischof dort eine Messe zu feiern.