München – Im Rahmen des Münchner Filmfests ist der italienische Regisseur Roberto Minervini für seinen Dokumentarfilm „What You Gonna Do When The World’s On Fire?“ mit dem Fritz-Gerlich-Filmpreis ausgezeichnet worden. Kardinal Reinhard Marx überreichte den von der katholischen Filmproduktionsfirma Tellux gestifteten Preis an den Produzenten des Films, Paolo Benzi. Regisseur Minervini, der seit 20 Jahren in den USA lebt, bedankte sich per Videobotschaft für die Auszeichnung.
Die in schwarz-weiß gedrehte Dokumentation begleitet mehrere Afro-Amerikaner in den Südstaaten der USA und zeigt, wie sich Polizeigewalt und Rassismus auf ihr Leben auswirken. Die Laudatio auf den Film hielt die Autorin und Regisseurin Emily Atef, deren Romy-Schneider-Film "3 Tage in Quiberon" 2018 mit sieben Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis bedacht wurde.
Bedrohung der Menschenwürde
Laut der Jury fessele und irritiere "What You Gonna Do When The World’s On Fire?" den Zuschauer auf produktive Weise: "Die Schwarz-Weiß-Bilder suggerieren zunächst den Blick in die Vergangenheit früherer, überwundener Rassenkonflikte und machen schon im nächsten Moment deutlich, dass das Gezeigte unmittelbare Gegenwart ist: Mitten in Amerika, aber auch mitten in unserer Gesellschaft." Die Eindringlichkeit, mit der der Film die Verletzlichkeit des Einzelnen und die Bedrohung der Menschenwürde vor Augen führe, verdienten die Auszeichnung mit dem Fritz-Gerlich-Filmpreis, so die Jury.