München – Ein großer, goldglänzender Bär soll künftig als öffentliches Mahnmal an das Leid von Menschen erinnern, die in ihrer Kindheit Gewalt und Missbrauch in Heimen erlebt haben. Das Kunstwerk mit dem Titel "in the name of" von Bruno Wank wurde am Freitag in München vor dem bayerischen Familienministerium eingeweiht. Der Bär sitzt auf einem rosafarbenen Natursteinpodest. In seinem Ohr befindet sich ein QR-Code, der weitere Informationen zu dem Thema liefert.
Mahnendes Erinnerungszeichen an Schicksale ehemaliger Heimkinder
"Das große Leid, das jungen Menschen in Einrichtungen insbesondere in den 1950er bis 1970er Jahren widerfahren ist, erschüttert mich zutiefst", sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Das Kunstwerk solle ein mahnendes Erinnerungszeichen gegen Gewalt und Missbrauch sein. Die Schicksale der ehemaligen Heimkinder dürften sich nicht wiederholen und nicht vergessen werden.
Die beiden großen Kirchen in Bayern und die Staatsregierung hatten sich für einen öffentlichen Ort der Erinnerung eingesetzt und haben diesen nun geschaffen. Im Rahmen eines Kunstwettbewerbs war die Wahl auf den Vorschlag des Bildhauers und Bronzegießers Wank gefallen.
Neue Beratungsstelle eingerichtet
Außerdem wurde der Mitteilung zufolge am Bayerischen Landesjugendamt eine neue Beratungsstelle für alle Menschen eingerichtet, die als Minderjährige in einem Heim untergebracht waren und heute keinen Anspruch mehr auf Jugendhilfeleistungen haben. Laut Scharf erhalten dort auch sogenannte Verschickungskinder gezielt Unterstützung. (kna)