Bad Reichenhall – Den Anruf des unbekannten Ratsuchenden anzunehmen, bedeute, den Anruf Gottes anzunehmen, sagte Weihbischof Wolfgang Bischof bei der 25-Jahr-Feier der Telefonseelsorge Bad Reichenhall (Dekanat Berchtesgaden). Zum Jubiläum segnete er die neuen, barrierefreien Räume in der Bahnhofstraße 22. Hier gewährleisten 35 Ehrenamtliche im Verbund mit den zwei weiteren katholischen Stellen in der Erzdiözese in München und Mühldorf und den evangelischen Kollegen in Traunstein, Rosenheim und München eine 24-Stunden-Rufbereitschaft.
Fünf Mitarbeiterinnen dankten in einer Vesper in St. Zeno mit Pfarrer Franz Moderegger für 25 Jahre Gemeinschaft, die den am Telefon auf sich allein gestellten Ehrenamtlichen Halt gibt, für geglückte Gespräche und für alle Verstorbenen, die die Stelle mit prägten. In ihren Bitten wie „Sei gegenwärtig, wenn wir am Telefon nicht mehr weiterwissen, wenn wir hilflos sind, weil die Not des Ratsuchenden sprachlos macht“ wurde die große Herausforderung dieser Aufgabe deutlich.
Die Menschen am Hörer in der Telefonzentrale bleiben ebenso wie die Ratsuchenden, deren Religion oder Einstellung keine Rolle spielt, anonym. Die Ehrenamtlichen kommen aus den verschiedensten Berufen: von der Sozialpädagogin, die wegen der Kinder aus dem Beruf ausstieg und das Erlernte weiter einbringen will, bis zum Quereinsteiger wie der freiberuflichen Friseurin auf der Suche nach einem Engagement für andere.