Rosenheim – „Wir sehen es als unseren christlichen Auftrag, die Menschen, die Krieg und Terror entkommen sind, anzunehmen und dazu beizutragen, dass diese Menschen eine Zukunftsperspektive haben“, so Caritas-Kreisgeschäftsführer Erwin Lehmann. Während dieser Konferenz stellten er, Fachdienstleiterin Soziale Dienste Claudia Huber, Ehrenamtskoordinator Lothar Thaler und Asylberaterin Melanie Bumberger die Hilfs- und Unterstützungsangebote der Caritas für Flüchtlinge vor. Dabei ist Lehmann besonders ein Aspekt wichtig: „Wir müssen aus dem Stadium, in dem wir ausschließlich reagieren heraus und zu einer zukunftsorientierten Gestaltung kommen.“ Nachhaltige Hilfe sei die Basis jeder Unterstützung und auch nicht ohne Schwierigkeiten oder Probleme durchführbar, aber Erwin Lehmann ist sich sicher: Der Einsatz werde sich lohnen und auch die Gesellschaft werde von der Integration der Flüchtlinge profitieren.
Asylsozialberatung im Trägerverbund
Die Caritas stemmt mit 60 Prozent den größten Teil der Asylberatung, die in Kooperation mit dem Diakonischen Werk und dem Bayerischen Roten Kreuz in der Region geleistet wird. Dazu gehören beispielsweise zwei Ehrenamtskoordinatoren, die freiwillige Helfer unterstützen, Informationsveranstaltungen und Schulungen, die in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Kreisbildungswerk organisiert werden und Fachkräfte, die für die Betreuung der Erstunterkünfte zuständig sind. Lehmann erklärt: „Wir brauchen Konzepte, um die Menschen in Arbeit zu bringen, ihnen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und vor allem die Kinder und Jugendlichen an den Bildungsmöglichkeiten teilhaben zu lassen.“
Fast die Hälfte aller Unterkünfte werden von der Caritas betreut
Die Caritas betreut inzwischen in Stadt und Landkreis Rosenheim über 2000 Flüchtlinge und in den nächsten Wochen werden noch etwa tausend dazu kommen. Deshalb kann der vorgegebene Schlüssel von einem Vollzeitmitarbeiter zu 150 Flüchtlingen schon lange nicht mehr eingehalten werden. Aktuell kommen zirka 220 Asylbewerber auf eine Vollzeitstelle. „Wir können nicht so schnell Asylsozialberater einstellen, wie Flüchtlinge zugewiesen werden.“ erläutert Claudia Huber. Dennoch werde fast die Hälfte aller Unterkünfte im Landkreis Rosenheim von Asylsozialberatern der Caritas unterstützt.
Persönliche und individuelle Beratung
Genau dieser Tätigkeit geht Melanie Bumberger nach. Als Asylsozialberaterin sucht sie den Kontakt zu Flüchtlingen und berät von rechtlichen Fragen, bis zu persönlichen Anliegen. Sie bekommt einen ganz persönlichen Eindruck der Situation und kann dadurch individuell auf die Menschen eingehen. Zudem ist sie eine Ansprechpartnerin für die freiwilligen Helfer und ist gemeinsam mit den Ehrenamtskoordinatoren für die Fortbildung der Ehrenamtlichen zuständig.
Hilfe für die Helfer
Durch die große Anzahl an Helfern stößt man auch bei der Caritas auf organisatorische Grenzen. Deshalb gibt es Ehrenamtskoordinatoren wie Lothar Thaler. Er vermittelt Freiwillige an Helferkreise und schafft dadurch einen geregelten Struktur bei den Helfern. Ein besonderes Ziel seiner Tätigkeit ist das Konfliktmanagement. Dazu gehört die Beratung und Mediation bei Problemen im Helferkreis, Unterstützung im Umgang mit Behörden und auch Einzelfallberatung. Auch in Zukunft werden die Helfer der Caritas alle Hände voll zu tun haben, denn drei weitere Hallen, die als Flüchtlingsunterkünfte dienen, und insgesamt 800 Asylbewerber beherbergen, werden von der Caritas in Obhut genommen. (mf)