Ilona Hartmann ist eine 30jährige social media queen, die für ihre Debutroman ein biografische Erfahrung aufgreift: Sie selbst ist auch ohne Vater aufgewachsen. Ihre Romanheldin Jana muss sich auf der MS Mozart einschiffen, denn ihr Vater ist Kapitän dieses Schiffes. Die Leserinnen und Leser begleiten Jana nun eine August-Woche lang auf eine ausgesprochen vergnügliche Lese-Reise zwischen Passau und Wien.
Sie im Hintergrund bleiben, Milan, dem sie wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht, beobachten und erst bei Gefallen entscheiden, ob sie sich als seine Tochter outen will. Doch natürlich kommt es anders. Vatersuche klingt literarisch hochtrabend, Ilona Hartmann erzählt eine sehr vergnügliche Variante dieses Themas, ohne jemals banal zu werden. Sie hat einen pointierten, sehr verdichtenden Schreibstil, der es ihr erlaubt, ihre Geschichte auf wenigen Seiten rund zu erzählen.
Den altersmäßig in einem deutlich höheren Segment angesiedelten anderen Passagieren begegnet die Autorin wohlwollend freundlich und nicht jugendlich herablassend. Das Motto „Du kannst nichts nachholen, nur etwas Neues beginnen“ gilt für die Mitreisenden ebenso wie für sie selbst.