Baumburg – Die Konferenz der Landesmusikräfte in Deutschland ruft jährlich ein "Instrument des Jahres" aus: 2021 ist es die Orgel. Sonja Kühler ist seit zehn Jahren als Kirchenmusikerin an der Stiftskirche in Baumburg tätig und hat sich über die Wahl sehr gefreut. Oft führe die Orgel ein „Schattendasein“ und würde nur mit Gottesdiensten und Kirche in Verbindung gebracht. In den Konzertsälen sei sie wenig zu Hause. Doch zu Recht wird die Orgel „Königin der Instrumente“ genannt, findet Kühler: „Weil sie Töne zaubert, die so leise sind, das man sich nicht mehr zu atmen traut, sie aber auch ein komplettes Symphonieorchester übertönen kann“. Sie hofft, dass das Jahr für mehr Organisten-Nachwuchs sorgt.
Minusgrade erschweren das Orgelspiel
Das Spielen einer Orgel bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. So müsse die Koordination der Hände und Füße geübt werden, beschreibt die Kirchenmusikerin. Teilweise würden fünf bis sieben Stimmen gleichzeitig gespielt, die auch musikalisch erfasst und interpretiert werden müssen. Dabei sind die Kompositionen auf verschiedene Notensysteme verteilt, die parallel gelesen werden. Außerdem brauche es Übung während des Spielens im Bruchteil einer Sekunde ein Register zu ziehen. Eine besondere Herausforderung ist die Kälte: „Bei Minusgraden werden die Finger kalt und Fingerläufe werden so viel schwieriger zu spielen.“