Berlin/Bonn – In Berlin hat die Welthungerhilfe am Montag ihren Welthunger-Index vorgestellt. Angesichts von Corona, Kriegen und Wirtschaftskrisen hält der aktuelle Report fest: "In vielen Ländern verbessert sich die Situation zu langsam, in manchen verschlechtert sie sich sogar." Mit dem Tschad, Osttimor und Madagaskar wird die Situation in drei Ländern als "sehr ernst" eingestuft, weitere acht Länder - Burundi, die Zentralafrikanische Republik, die Komoren, den Kongo, Somalia, Südsudan, Syrien und Jemen - ordnet der Index "vorläufig" in diese Kategorie ein.
Frau Thieme, im aktuellen Welthunger-Index wird die Situation in elf Ländern als "sehr ernst" eingestuft. Wo schaut die Welthungerhilfe besonders hin?
Marlehn Thieme: Die Entwicklungen im Sudan und Südsudan, Kongo und Syrien sehen wir mit großer Sorge. Im Sudan vernichten große Überschwemmungen Felder und Tiere von Menschen, die ohnehin täglich ums Überleben kämpfen. Im Kongo und Syrien führen bewaffnete Konflikte zu Hunger und Vertreibung. Für die Mehrzahl der Länder mit einer ernsten Hungersituation braucht es vor allem Friedensbemühungen, um die Ernährungslage der Bevölkerung zu verbessern. Nur politische Lösungen können da grundlegend helfen.