München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat dazu aufgerufen, die Wunden der Welt wahrzunehmen. Es gelte, nicht darüber hinwegzusehen, was auf der Welt geschehe, sagte Marx am Sonntag beim Eröffnungsgottesdienst der Münchner Opernfestspiele. Dies bedeute aber auch, die eigenen Wunden zu erfassen. "Wie soll das alles erlöst werden, was in unseren Herzen an Verletzungen ist, an dem was wir angerichtet haben, was wir erlitten haben", fragte der Erzbischof von München und Freising. Johannes der Täufer, dessen Hochfest am Sonntag begangen wurde, habe einen neuen Weg aufgezeigt, indem er auf Jesus Christus hingewiesen habe, der die Wunden der Welt auf sich nehme.
Kanadischer Komponist machte Auftakt
Beim Gottesdienst spielten Hornisten des Bayerischen Staatsorchesters die Uraufführung des Werkes Stasis vom kanadischen Komponisten Samy Moussa. Es ist eine Auftragskomposition der Bayerischen Staatsoper mit Unterstützung der Erzdiözese München und Freising. Unter der Leitung von Moussa gestalteten Solisten und Chor der Staatsoper und des Staatsorchesters die gesamte Feier mit der "Missa in angustiis" ("Messe in Bedrängnis"), der sogenannten Nelson-Messe, von Joseph Hadyn. Es ist die einzige Messe des Komponisten in einer Moll-Tonart. (kna)