München - Aufgrund des Veranstaltungsverbots, das Bundesregierung und Länder Anfang November erneut beschlossen haben, dürfen aktuell keine Konzerte stattfinden und auch Proben von Laienchören im Erzbistum München und Freising sind derzeit nicht möglich. Zwar werden Gottesdienste – im Gegensatz zum ersten Lockdown im Frühjahr – gefeiert, aber musikalisch sei in den Liturgiefeiern wenig möglich, „weil die Probenmöglichkeit fehlt“, berichtet Diözesanmusikdirektor Stephan Zippe. Zudem sei es angesichts des Infektionsgeschehens auch nicht angebracht, dort „die größten Dinge“ auf die Beine zu stellen.
"Brandbeschleuniger"
Welche Auswirkungen diese Situation auf die vielen Laienchöre hat, ist momentan noch gar nicht richtig abzusehen, doch negative Folgen sind zu befürchten. Zippe spricht in diesem Zusammenhang von der Corona-Krise als „Brandbeschleuniger“. „Sänger, die in einem fortgeschrittenen Alter sind und über ein Aufhören mal nachgedacht haben“, könnten Corona zum Anlass nehmen, sich nun wirklich zu verabschieden, so der Diözesanmusikdirektor. „Laienchöre sind eben nicht nur eine Leistungsgemeinschaft, sondern auch eine Glaubens- und Interessengemeinschaft.“ Nicht jeder Sänger gehe nur wegen der Musik in den Chor, sondern auch wegen der gesellschaftlichen Kontakte. Die soziale Komponente sei dabei nicht zu unterschätzen, betont Zippe. Eine Komponente, die momentan aber komplett wegfällt und für viele auch durch Online-Proben vor dem Computer nicht ersetzt werden kann.