München – Gedenktage, Feiertage oder Aktionstage aller Art kennt der Kalender beinahe täglich. Sie erinnern, Jahr für Jahr, an wichtige historische, politische oder religiöse Ereignisse. Sie halten weltpolitische oder gesellschaftliche Daten fest. Oder es wird namhafter Persönlichkeiten gedacht. Wie viel offizielles Gedenken – neben dem privaten – verkraftet das kollektive Gedächtnis, frage ich mich manchmal. Was überfordert? Und was hilft? Und was zählt überhaupt?
In unseren Breitengraden werden natürlich im privaten, aber auch im öffentlichen Rahmen Geburtstage gefeiert. Für Christen, die den Heiligenkalender kennen, sind auch Namenstage von Bedeutung. Manche feiern anstelle des Geburtstages nur ihren Namenstag, weil sie in der Taufe von ihren Eltern oder Verwandten ihren ganz bestimmten Namen erhalten haben.
Wie ist das nun mit dem Tauftag? Kennen Sie ihn? Auch ich musste einmal auf dem Taufschein nachschauen, ohne dass der Tag deswegen zu einem bewussten Feiertag wurde: Drei Tage nach meiner Geburt wurde ich im Entbindungsheim in Lustenau, unweit von Bregenz, getauft: am 7. Oktober 1962. Damals ging das, anders als heute, ruck, zuck! Der Kaplan von seinerzeit wurde später Pfarrer, inzwischen ist er verstorben.