DJK-Sportverband ausgezeichnet

Laufen und Kicken mit Flüchtlingen

Der DJK München und Freising hat für die Integration von Flüchtlingen den „You´re Welcome“-Preis bekommen.

Über Sport gelingt Integration oft sehr leicht © Fotolia

München/Oberndorf - Eine Brücke zwischen Sport und Kirche, so lautet der Slogan des katholischen Sportverbandes DJK (Deutsche Jugendkraft). Dass christliche Werte auch im Sport eine große Rolle spielen, das zeigt sich auch in der Flüchtlingsarbeit der DJK im Erzbistum München und Freising. DJK-Vizepräsidentin Rosemarie Heimann sagt, mit kleinen Mitteln könne man schon viel erreichen. Sie hätten einen großen Vorrat an Bällen angeschafft, die könnten die DJK-Vereine anfordern. Außerdem habe man „Zeig mir Hefte“ angeschafft, die die Kommunikation erleichtern sollen. Natürlich müsse man manchmal Überzeugungsarbeit leisten, so Heimann. Meistens zeige es sich aber, dass die Integration leichter ist als man denkt.

Zusammen am Ball

Der DJK-Sportverein Oberndorf im Landkreis Mühldorf am Inn geht mit gutem Beispiel voran. In dem kleinen Ort leben 16 Flüchtlinge aus Afghanistan und im Nachbarort Winden 14 Eritreer. Sie alle verbindet mit den Einheimischen die Leidenschaft fürs Kicken, sagte Ernst Greger, Betreuer der AH (Alte Herren) – Fußball Mannschaft Oberndorf. Er fügt hinzu: „Wir hatten gesehen, als sie frisch angekommen waren, dass sie stundenlang Fußball spielen. Sie hatten ja nichts zu tun. Wir kamen dann ins Gespräch und da entschlossen wir, sie ins Team aufzunehmen.“ Das klappt mittlerweile bestens. Bevor die Flüchtlinge gekommen sind, war die Mannschaft eine Kleinfeld-Mannschaft. Jetzt geht es elf gegen elf, eine richtige Fußballmannschaft eben. „Am Anfang gab es ein paar Verständigungsprobleme“, räumt Greger ein, „aber Sport verbindet und es klappt schnell gut. Die Fußballregeln seien auf der ganzen Welt die selben und das mache es einfach. Ein Foul ist ein Foul, da gibt es keine großen Diskussionen.

Gemeinsam läuft´s

Aber nicht nur der Fußball hat die Einheimischen und Flüchtlinge zusammengeführt. Silvia Kölsch leitet eine Laufgruppe und die begeistert vor allem die Menschen aus Eritrea. Sie erzählt: „Wir laufen zusammen und die Flüchtlinge sind einfach dabei. Sie freuen sich, dass sie dabei Erfolge erzielen können, ganz ohne die Sprache zu können.“ Eine Läufernation, wie Eritrea ist da natürlich im Vorteil. Ein paar der weltbekannten Marathonläufer kommen schließlich aus dem Land im Nordosten Afrikas. Silvia Kölsch freut sich immer auf die Gemeinschaft mit den Eritreern: „Sie laden uns regelmäßig zu Festen ein und wir haben zusammen Spaß und Freude. Durch den Sport ist die Integration ein riesiges Stück vorangetrieben werden.“

Die Integration beim DJK Oberndorf – ein Erfolgsmodel, von dem andere sich etwas abschauen können und das die Auszeichnung mit dem „You´re Welcome“- Preis wirklich verdient. Gerade, wenn es mit der Sprache noch nicht so gut klappt, ist Sport ein echter Eisbrecher. (Stefanie Schmid)