München – „Es ist der späteste Neujahrsempfang überhaupt“, sagt Museumsdirektor Christoph Kürzeder lachend ins Mikrofon auf der Bühne des Literaturhauses in München. Aber spontan wie er nun mal sei, habe er die Idee zu diesem Empfang erst Anfang Januar gehabt und, nun ja, der 7. Februar war der erste Termin, der hier eben frei war. Den über 400 Gästen aus Kunst, Kirche, Gesellschaft – darunter der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx - macht das nichts aus. Sie genießen den launigen Rückblick auf die Ausstellungen des vergangenen Jahres und verfolgen gespannt den Ausblick, was Kunstfreunde heuer erwartet ¬- und natürlich das „get-together“ zum Ausklang – im Literaturhaus mit dem riesigen Glasfenster, das einen einmaligen Blick auf die Theatinerkirche gewährt. Christoph Kürzeder, kreativer und nimmermüder Direktor des Diözesanmuseums, führt die Gäste kurzweilig, unterhaltsam und witzig durch das vergangene Jahr.
„Wir durften einige Wunder erleben“
Das Team hat sich 2018, das kann man mit Fug und Recht behaupten, selbst übertroffen. Fünf Ausstellungen haben sie gestemmt, und das „im sechsten Jahr heimatlos, ohne Museum“, gibt Kürzeder zu Bedenken. „Alle waren uns eine Herzensfreude, aber bisweilen haben uns diese Ausstellungen an unsere Grenzen gebracht“, gibt er unumwunden zu. Was Kürzeder schmunzelnd mit „wir durften einige Wunder erleben“ kommentiert, lässt erahnen, welch Leistung das Team um ihn, Carmen Roll, Steffen Mensch und Johanna Eder gestemmt hat.
In seinem Rückblick erinnert Kürzeder an die Ausstellungen „Bewegte Zeiten – Der Bildhauer Erasmus Grasser (um 1450 – 1518)“ im Bayerischen Nationalmuseum in München („für uns ein Glanzlicht in der Museumsgeschichte“), „Zugeneigt – Leben, Lernen, Glauben im Ursulinenkloster Landshut“ („ich danke den Schwestern, dass sie dem Team das Vertrauen geschenkt haben und ohne Tabus ihr Leben im Kloster erzählt haben“) und in Kloster Beuerberg „Das Spiel beginnt! Spielend Leben Lernen“ („es ist ein Geschenk, dass wir seit vier Jahren dort arbeiten können“).