Die Geschichte spielt in Buenos Aires, also dort, wo Papst Franziskus zuerst Oberhaupt der argentinischen Jesuiten wurde und später dann Erzbischof. Die katholische Kirche und was sie in Argentinien im Jahr 1974 beschäftigt hat, ist thematisiert. Viele Kinder besuchen eine Klosterschule, so wie Teresa. Die gelehrige Schülerin saugt regelrecht auf, was in der Schule eine bildhübsche junge Nonne namens Maria vom Zweiten Vatikanischen Konzil erzählt. Teresa startet ihr eigenes Projekt unter dem Motto: die Kirche zu den Menschen bringen. Sie übergibt eine Madonnenfigur, die in der Dunkelheit leuchtet, verschiedenen Menschen aus ihrem Stadtviertel jeweils für eine Woche, ähnlich wie beim bayerischen Brauch des Frauentragens im Advent.
Der Leser begleitet die Madonna auf ihrem Weg durch das Viertel in ganz unterschiedliche Familien und Kreise und wird dabei bekannt mit dem eigentlichen Thema des Romans: Es geht um die schleichende Verwandlung einer offenen Gesellschaft in eine Diktatur.
Maria Cecilia Barbetta schildert eben einen Zeitraum kurz nach dem Tod Juan Perons, als der Wandel des Regimes in eine rechte Diktatur von den Machthabern schon in Gang gesetzt ist und die Menschen erst allmählich und widerstrebend zur Kenntnis nehmen was passiert. Die Autorin lebt seit gut 20 Jahren in Deutschland und schreibt auch auf Deutsch, ihre Argentinienroman kann durchaus gelesen werden als Vergleichsfolie zu Entwicklungen in anderen Ländern und auch bei uns. Die leuchtende Madonna hat übrigens das letzte Wort im Roman.
Argentinien-Roman Madonna mit Migrationshintergrund
27.11.2018
Eine Madonnenfigur im Strahlenkranz auf einem schwarzen Straßenplan – schon das Buchcover dieses Romans signalisiert: Hier spielt die Madonna eine Hauptrolle.

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