Berlin – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Arbeit von Seenotrettern gewürdigt. Er habe "Hochachtung" vor den Menschen, die damit die Schwächsten unterstützten, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Gastbeitrag für die "Bild"- Zeitung (Donnerstag). Zugleich betonte er, dass die Seenotrettung "natürlich keine politische Lösung für die Herausforderung der Migration" sei. Dazu brauche es andere Wege.
Mittelmeer darf kein Friedhof werden
Marx äußerte sich, nachdem er der privaten Seenotrettungsmission des deutschen Schiffes "Lifeline" 50.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte. Das Geld stammt nach Angaben einer Sprecherin des Erzbistums München und Freising aus Mitteln, die Marx zur Verfügung stehen. In dem Gastbeitrag schreibt er, dass für ihn die Worte von Papst Franziskus, nach denen das Mittelmeer kein Friedhof werden dürfe, ein "persönlicher Handlungsauftrag" seien.
Marx kündigte an, dass die Kirche vor Ort in den Heimatländern von Migranten helfen wolle. "Wir wollen, dass sie dort ohne Verfolgung, Hunger und Not leben können", schreibt er. Beim Einsatz gegen Fluchtursachen seien auch die internationale Gemeinschaft, die EU und die Bundesregierung gefragt.