München – Die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat begonnen und die deutsche Mannschaft bestreitet am Sonntag ihr erstes Gruppenspiel gegen Mexiko. Für den Sieg der Truppe von Jogi Löw öffentlich im Gottesdienst zu beten, hält der Münchner Pfarrer Martin Cambensy für nicht angebracht. Beten an sich sei aber nie schlecht, so der Beauftragte der Katholischen Bischöfe in Bayern für Kirche und Sport. "Vielleicht schenkt mir das Gebet ja auch Gelassenheit, dass ich die Dinge nicht mehr so wichtig nehme."
Wer betet fleißiger?
Ein persönliches Stoßgebet geht also immer, "aber, ob es was hilft, kann ich nicht garantieren", betont Cambensy. "Denn, was ist denn, wenn wir gegen Brasilien spielen und die Brasilianer noch fleißiger beten? Dann muss sich der liebe Gott ja irgendwie entscheiden."
Sinnvoller sei es etwa, für die Gesundheit der Spieler zu beten oder - da es um die Menschrechte in Russland nicht allzu gut bestellt sei - für eine positive Entwicklung im Land des Gastgebers. Allgemein gilt, so Cambensy: "Gott hat uns einen Geist, Verstand und Körper geschenkt, und was wir daraus machen, ist schon auch ein bisserl unsere Sache." (ksc)