Wichtige Lebensstationen von Klaus Peter Franzl
Monsignore Klaus Peter Franzl leitet seit 1. Januar 2012 das Ressort Personal im Erzbischöflichen Ordinariat München. Zuvor war Franzl seit Oktober 2009 Finanzdirektor. Er absolvierte zunächst eine Banklehre in Erding, bevor er am Spätberufenenseminar Waldram Abitur machte und anschließend Philosophie und Theologie in München und Innsbruck studierte. Er wurde 1997 von Kardinal Friedrich Wetter in Freising zum Priester geweiht, im Jahr 2000 wurde er Regionalpfarrer in der Seelsorgsregion Süd unter Weihbischof Franz Dietl. Als Stellvertretender Generalvikar leitete Franzl im Auftrag des Erzbischofs unter anderem das Reformprojekt „Dem Glauben Zukunft geben“. 2009 wurde er zum Monsignore ernannt, seit 2007 ist er Domkapitular und Bischöflicher Beauftragter für den Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese.
Unlängst hat er bei einem längeren Abendspaziergang durch die Altstadt die meisten inspiziert. Für ihn steht fest: „Wir wollen hier künftig nicht vereinheitlichen, die einzelnen Orte sollen ihre Traditionen bewahren, sich mit diesen aber nicht abkapseln, sondern sich in ein pastorales Konzept für die Innenstadt einbringen.“ Es werde bereits überall gute Arbeit geleistet, nur fehle manchmal noch hier und da der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, der Blick auf den anderen. Deswegen wolle er in das Projekt City-Pastoral neben den Pfarreien mit ihren gewählten Gremien, den Orden und geistlichen Gemeinschaften auch etliche Dienste und Institutionen wie die Münchner Insel am Marienplatz, das Münchner Bildungswerk oder die Tourismusseelsorge mit einbinden und mit den dortigen Haupt- und Ehrenamtlichen das Gespräch suchen. Auch die an vielen Orten profilierte Kirchenmusik gehöre dazu, genauso die großen Kunst- und Kulturprojekte, die sich in den vergangenen Jahren etwa in der Heilig-Geist-Kirche etabliert hätten.
Lanhfristiger struktureller Prozess
Viele weitere Ideen schließen sich unmittelbar an: Wie kann eine eigene Homepage und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit aussehen? Soll es künftig ein Jahresmotto geben, unter das man die City-Pastoral stellen will? Wie ist man zu den geprägten Zeiten sichtbar und präsent? Spannende Fragen, und Franzl scheint sich wirklich auf seine neue Aufgabe zu freuen, wenn man ihm beim lauten Denken und Pläneschmieden zuhört. Keiner müsse befürchten, dass sich mit seinem Dienstantritt schlagartig die Welt verändere, beugt Franzl allen Ängsten vor. Vielmehr sei alles ein langfristiger struktureller Prozess, man müsse langsam und step-by-step lernen, dass es in Zukunft nur gemeinsam gehe.
Anpacken und gestalten
Cityseelsorge bedeutet für Franzl vor allem, „mit der Stadtgesellschaft in einer der lebendigsten Metropolen Europas ins Gespräch zu kommen und in einem urbanen Kontext niederschwellige spirituelle Angebote in zu schaffen, um den Menschen so eine Gottesbegegnung zu ermöglichen“. Es werde eine spannende Frage, ob dies in den nächsten Jahren gelinge. Sein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll bis Herbst stehen, vor allem Verwaltungsleiter wird er benötigen, um den Rücken ein wenig frei zu haben. Welchen offiziellen Titel Franzl führen und wo sich sein Büro befinden wird – wahrscheinlich fürs Erste im Haus des Dompfarramts am Frauenplatz –, das sei Zukunftsmusik und für ihn nicht das wichtigste Anliegen. Monsignore Franzl will anpacken und gestalten.
Offen auf Menschen zugehen
Klar freue er sich auch auf pastorale Aufgaben und er wolle natürlich auch unmittelbar in der Seelsorge der Pfarreien wirken, vor allem nach 20 Jahren in der Verwaltung. Dennoch sieht er seine Hauptaufgabe vor allem darin, neue Konzepte zu entwickeln und Motor zu sein für die anstehenden Veränderungs- und Gestaltungsprozesse. Hierfür will er „alle mit ins Boot holen, niemanden verprellen, sondern offen auf die Menschen zugehen und für die Idee der City-Pastoral werben. Gemeinsam wollen wir uns auf die Suche machen und etwas entwickeln. Das ist eine Riesenchance.“