Die Mutter im Pflegeheim, der Vater kriegstraumatisiert - da war Claudia Mönius empfänglich für Zuneigung. Das nutzte ihr Pfarrer aus. Als sie erkannte, was da los war, war sie fast erwachsen. Geglaubt hat ihr niemand. Sie funktionierte also weiter. Schule, Ausbildung, Studium, Selbständigkeit. Doch dann kam der Zusammenbruch. Mühsam hat sie in der Therapie auseinandersortiert, was war. Und dabei endlich verstanden, dass sie das Opfer war und der Pfarrer der Täter. Heute kann sie differenzieren zwischen Menschen, die Täter sind, Menschen, die Taten unter den Teppich kehren und Menschen, die ihr im Leben weiterhelfen. Auf ihrer Suche nach ihren Wurzeln lernte sie einen Jesuitenpater kennen. Gleichzeitig wuchs bei ihr die Sehnsucht nach Glaube und Spiritualität. Für sie sind das Kräfte, die tief in ihr sind und die sie sich auch nicht nehmen lassen will.
Erstausstrahlung August 2018