Rio de Janeoiro – Die Olympischen Spiele in Rio waren geprägt von Gegensätzen. Ähnlich empfindet das auch Diakon Rolf Faymonville, wenn er auf die vergangenen zwei Wochen zurückblickt. Sportlich lagen Enttäuschung und Euphorie nah beieinander, aber auch, was die sozialen Fragen angeht, war der Kontrast zwischen Arm und Reich so groß wie selten zuvor, so Diakon Faymonville: „Die Lebenswirklichkeit der Olympia-Teilnehmer hat sich völlig vom Alltag der einheimischen Bevölkerung unterschieden.“ Davon hat er sich nicht zuletzt selbst ein Bild gemacht, als er eine Favela besucht hat. „Dort leben die Menschen unter Bedingungen – das kann man sich kaum vorstellen. Abends stand dann ein Botschafterempfang auf dem Programm.“ Auch die Athleten habe dieser eklatante Kontrast sehr berührt, verrät der Seelsorger.
Überschattet wurden die Spiele auch vom Unfalltod des Kanu-Trainers Stephan Henze. „Das war natürlich für uns alle ein großer Schock.“ Diakon Faymonville und sein evangelischer Kollege haben in dieser Situation vor allem diejenigen unterstützt, die sich direkt um die Angehörigen gekümmert haben, und viele Gespräche mit den Sportler und Trainern über das Unglück geführt. „Es war eine große Betroffenheit spürbar“, so Faymonville. „Wir haben alle zusammen eine sehr würdige Gedenkfeier am Gedenkstein für die verstorbenen Athleten gestaltet. Das war eine besonders intensive Erfahrung“, so der Diakon.