Panama-Stadt – Zum Abschluss des Weltjugendtages in Panama-Stadt hat der Papst am Sonntagmorgen (Ortszeit) mit gut einer halben Million Gläubigen eine Messe gefeiert. In seiner Predigt forderte das Kirchenoberhaupt junge Menschen auf, sich mit ihren kritischen Fragen und Träumen nicht vertrösten zu lassen. "Euer Leben findet heute statt - in der Gegenwart", so Franziskus. Jung zu sein sei nicht gleichbedeutend mit einem "Wartezimmer". Es sei nur eine vorgetäuschte Freude, wenn man in der "Zwischenzeit" bis zum scheinbar richtigen Termin "eine hygienisch gut verpackte und folgenlose Zukunft" erfinde. So würden Träume zu "kleinen, traurigen Illusionen".
Die Jugendlichen sollten sich nicht einreden lassen, dass sie zu jung seien, um sich "beim Aufbau des Morgen einzubringen", warnte der Papst im Metro Park südöstlich der Stadt. Sie sollten stattdessen Krach machen, Fragen stellen und sich selbst und andere zur Diskussion stellen.
Ein Gott im Alltag
Die Liebe Gottes brauche "keine ideale oder vollkommene Situation für ihre Offenbarung". "Gott macht jede Situation und jeden Raum richtig und geeignet", sagte Franziskus mit Bezug auf das Sonntagsevangelium, in dem Jesus davon spricht, dass sich die Zeit der Rettung "heute erfüllt hat". Oft glaubten Menschen nicht, dass Gott konkret und nah im Alltag präsent sei - schon gar nicht in einem Bekannten, Nachbarn, Freund oder Familienangehörigen, so der Papst.