Für Gerechtigkeit kämpfen
Es zeichnet sich ab, dass das Thema Migration bei diesem Weltjugendtag eine große Rolle spielen wird. Am Eröffnungstag trafen Meldungen aus Mexiko ein, nach denen erneut 5.000 mittelamerikanische Migranten von Guatemala aus die Grenze überschritten haben. Die Regierung des neuen mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador hat begonnen, humanitäre Visa auszustellen. Aus Honduras hat sich derweil eine neue Gruppe von 400 Flüchtlingen auf den Weg gemacht.
Ulloa appellierte an die Jugendtagspilger, ihre Vision von einer besseren Welt niemals aufzugeben: "Die Kirche vertraut auf euch als Protagonisten der Veränderung." Die Jugendlichen müssten eine Führungsrolle im Kampf für Gerechtigkeit übernehmen und sollten sich dabei an der christlichen Soziallehre orientieren. "Habt den Mut, Heilige zu sein in der heutigen Welt", so der Erzbischof. Nach offiziellen Schätzungen nahmen rund 75.000 Menschen an dem Gottesdienst im Herzen der Hauptstadt teil. Weiträumige Absperrungen sorgten für ein Verkehrschaos und lange Staus.
Papst Franziskus besucht Panama
Am heutigen Mittwoch wird auch Papst Franziskus in Panama-Stadt landen. Bis Sonntag wird er an den wichtigsten Programmpunkten teilnehmen. Zudem besucht Franziskus ein Jugendgefängnis und eine Einrichtung für Aids-Kranke.
Lokalen Medienberichten soll Franziskus zudem mit einem anderen Krisenherd konfrontiert werden: Pilger aus Nicaragua wollen dem Papst einen Brief übergeben, in dem sie ihn um Unterstützung zur Lösung der schweren innenpolitischen Krise bitten wollen. In dem vorab veröffentlichen Schreiben, das der Zeitung "La Estrella" vorliegt, fordern die Unterzeichner ihre Regierung auf, 740 politische Gefangene freizulassen. Die katholischen Kirche müsse ihre Stimme gegen die Unterdrückung, Verfolgung und Kriminalisierung des nicaraguanischen Volkes erheben, der umstrittene sandinistische Präsident Daniel Ortega müsse einen nationalen Dialog unter Vermittlung der nicaraguanischen Bischöfe zulassen. Ob Papst Franziskus den Brief persönlich entgegennehmen wird, ist bislang unklar.
Weniger Pilger als erwartet
Zum 34. Weltjugendtag in Panama werden insgesamt rund 100.000 Teilnehmer aus mehr als 150 Ländern erwartet, deutlich weniger als zunächst angemeldet. Die Organisatoren führen dies insbesondere auf die durch Bandenkriminalität angespannte Sicherheitslage in Mittelamerika zurück. Aus Deutschland sind 2.300 Pilger, begleitet von zehn Bischöfen, nach Panama gereist.
Unterdessen forderte die deutsche Laienbewegung "Wir sind Kirche", auch die katholische Sexuallehre und das Thema sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche bei dem Treffen zu berücksichtigen. "Dieses Thema ist in vielen Ländern immer noch tabuisiert", hieß es in einer Erklärung. Dabei komme es nicht nur auf den Papst an, sondern auf jeden einzelnen Bischof. (kna)