Insgesamt werden zu den Passionsspielen 2020 etwa eine halbe Million Besucher erwartet. Schon vor drei Jahren hat der Kartenvorverkauf begonnen. Fünf Monate vor der Premiere am Samstag, 16. Mai, gibt es aber immer noch Tickets zu erwerben – und zwar für fast jeden der 103 Spieltage. Wie gut man sitzt, kommt vor allem auf den Tag an. An den Wochenenden und besonders samstags sind die Karten schon ziemlich ausgebucht. Wenn man das Glück hat, dennoch an eine zu kommen, dann eher im hinteren Teil des Theaters und in den meisten Fällen sind es dann Einzelplätze. Unter der Woche stehen die Chancen jedoch noch deutlich besser. Zwar sind auch an Werktagen die meisten der etwa viereinhalbtausend Plätze verkauft, aber hier kann man auch noch als Gruppe oder Familie mehrere Karten nebeneinander ergattern.
Arrangements und Einzeltickets
Die Preise für Einzeltickets der günstigsten Kategorie liegen bei 30 Euro. Wer ein Ticket der Top-Kategorie will, zahlt dafür 180 Euro. Für Liebhaber, die neben dem Passionsspiel auch noch ein paar Tage in Oberammergau genießen wollen, gibt es sogenannte Arrangements zu buchen. Zu den Karten und einer Unterkunft nach Wahl gibt es da unter anderem ein Drei-Gänge-Menü in der Spielpause. Ein Luxus, für den man teilweise tief in den Geldbeutel greifen muss: Bis zu 1.500 Euro kosten hier Karten der besten Kategorie und drei Tage in einem Fünf- Sterne-Hotel für zwei Personen – Anreise nicht inbegriffen. Um nach Oberammergau zu kommen, bietet es sich an, mit der Bahn anzureisen. Vom Münchner Hauptbahnhof aus braucht man mit einem Umstieg in Murnau etwa eineinhalb Stunden. Die Deutsche Bahn hat zudem ihren Fahrplan angepasst, sodass Zuschauer auch nach der Passion ihre Anschlusszüge erwischen können. Auch mit dem Auto kommt man natürlich zur Passion. Jedoch beachten: Neben dem P+R Parkplatz gibt es im Ort keine zusätzlichen Parkmöglichkeiten.
Verpflegung in der Pause
Zu viel Gepäck sollten man aber sowieso nicht nach Oberammergau mitnehmen, sonst kommt man im Zweifel gar nicht ins Theater. Dort gibt es nämlich in diesem Jahr zum ersten Mal ein Sicherheitskonzept. Zum Beispiel müssen jetzt Taschen, die größer als ein Din A4-Blatt sind abgegeben werden. Wer sich aber zum Beispiel eine Decke mitnehmen möchte, dürfte damit kaum Probleme haben – notfalls kann man sich auch direkt im Theater welche ausleihen. Auch Proviant braucht man für die Vorstellung eigentlich nicht, denn auch wenn so ein Spieltag bei der Passion etwa acht Stunden dauert, sind davon 3 Stunden Pause. Ausreichend Zeit also, um ein Restaurant oder Café zu suchen, wo man sich dann für den zweiten Teil des Passionsspiels stärken kann. Es rentiert sich aber, schon vorher zu reservieren, denn immerhin machen mehr als viereinhalbtausend Menschen gleichzeitig Pause. Zumindest für die mehr als 2.000 Oberammergauer, die sich an der Passion beteiligen, gibt es notfalls die Möglichkeit, sich zu Hause zu versorgen. (Korbinian Bauer)