In einem katholischen Gottesdienst gibt es Weihrauch, Bilder, prächtige Gewänder, Wort und Musik. Alle Sinne sollen angesprochen werden, um den Menschen ein Gefühl für das Göttliche zu geben. Der Musik kommt da für Frank Höndgen eine ganz besondere Rolle zu: „Dadurch können Menschen zu einer spirituellen Verankerung kommen, die über das gesprochene Wort nicht so gut läuft“, sagt der Kirchenmusikdirektor in Sankt Michael. Dabei hat Spiritualität nichts mit Schwermut zu tun, sondern kann auch freudig und jubelnd sein.
In Sankt Michael steht deshalb die schwungvolle Heilig-Messe von Joseph Haydn genauso auf dem November-Programm wie die Trauermusik von Heinrich Schütz aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Ein äußerst ungewöhnlich zusammengestelltes Konzert führen die Sänger und Musiker in der Jesuitenkirche am 20. November auf: Dann sind das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart und das Violinkonzert von Alban Berg zu hören, das zu den eindringlichsten und populärsten des 20. Jahrhunderts gehört.
Die Klangräume stehen im November unter dem besonderen Zeichen des „Monats der Spiritualität“, zu dem das katholische Medienhaus Sankt Michaelsbund alljährlich aufruft.