„Gleich mal vorneweg: Ich bin so was von begeistert!“ Wenn Annemarie Fleischmann, Pastoralreferentin im Pfarrverband Moosburg-Pfrombach, vom „Corona-Notfalltelefon“ erzählt, wird schnell deutlich: Sie erzählt von einer Erfolgsgeschichte. Das „Notfalltelefon“ ist ein kostenloses Angebot für Menschen in und um Moosburg an der Isar, die sich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht selbst versorgen können – etwa weil sie aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung besonders gefährdet sind und sich daher nicht mehr vor die Tür trauen. Wer das Angebot nutzt und anruft, bekommt umgehend einen ehrenamtlichen Helfer in seiner Nachbarschaft vermittelt, der sich mit einem in Verbindung setzt und dann wichtige Besorgungen erledigt.
Alle an einem Tisch
Dass schnell und effektiv geholfen werden kann, geht auch darauf zurück, dass das Moosburger „Corona-Notfalltelefon“ von Anfang an professionell geplant und von mehreren Projektpartnern tatkräftig realisiert wurde. Johannes Becher, Vorsitzender des Sozialvereins Tante Emma e. V. und neben Annemarie Fleischmann die treibende Kraft hinter dem Projekt, erläutert, wie es dazu kam: „Wir haben uns die Frage gestellt, wie sich Personen aus der Risikogruppe versorgen können, wenn sie keine Angehörigen und Freunde haben. Daraus ist die Idee der Notfallnummer entstanden, und da haben wir einfach direkt ein Handy und eine SIM-Karte gekauft.“
Der 31-Jährige ist auch Abgeordneter der Grünen im Bayerischen Landtag sowie Stadtrat in Moosburg und weiß, wie wichtig es ist, Netzwerke zu bilden – und dann, wenn es darauf ankommt, Nägel mit Köpfen zu machen. „Nachdem ich davon gehört hatte, dass Frau Fleischmann Ähnliches plant, haben wir einfach gemeinsam bei mir am Frühstückstisch das Projekt besprochen. Die Vorsitzende des Seniorenbeirats in Moosburg, Dagmar Seghutera, wohnt in der Wohnung über mir, sie habe ich als Vertreterin der Hauptrisikogruppe mit dazugebeten. Und mit der Stadträtin und Seniorenreferentin Karin Linz saß die Stadt Moosburg auch gleich mit am Tisch.“