München/ Bonn – Katholische Frauen in Deutschland dringen auf die Zulassung zu kirchlichen Weiheämtern. Eine Öffnung wäre für eine "glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche in Deutschland dringend erforderlich", erklärte der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) am Dienstag in Köln. Als Getaufte und Gefirmte seien Frauen und Männer "in gleicher Weise berufen, aktiv am Aufbau und am Fortbestand der Kirche mitzuwirken und dabei den Dienst am Nächsten zu verwirklichen", sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.
Diakonat der Frau aktueller denn je
Die derzeitige Krise der katholischen Kirche fordere zu Reformen und Veränderungen heraus, betonte Flachsbarth. Insofern sei die Forderung nach einem Diakonat der Frau "aktueller denn je". Zudem wäre die Öffnung ein "notwendiger Schritt, um der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der katholischen Kirche ein großes Stück näher zu kommen".
Die Verbände und Gruppen rufen in einer am Donnerstag in München veröffentlichten Erklärung den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, auf, sich für den Diakonat der Frauen einzusetzen. Die Gleichberechtigung der Frauen sei ein Menschenrecht, werde aber bisher in der römisch-katholischen Kirche nicht umgesetzt, heißt es. Schon lange forderten katholische Frauenverbände, der BDKJ sowie kirchliche Reformkräfte, alle kirchlichen Ämter auch für Frauen zu öffnen. Bereits die frühe Kirche habe Diakoninnen gehabt: "Deswegen steht die Forderung des Diakonats auch für Frauen als erster wichtiger Schritt im Vordergrund."
Tag der Diakonin
Der „Tag der Diakonin“ wird seit 1997 jährlich am 29. April – dem Festtag der Hl. Katharina von Siena – begangenen. Die zentrale Veranstaltung „Macht Kirche zukunftsfähig!“ findet in diesem Jahr in Mainz statt.
Am kommenden Montag findet der "Tag der Diakonin" statt. Zur zentralen Veranstaltung in Mainz laden KDFB, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und das Netzwerk Diakonat der Frau gemeinsam ein. In manchen Bistümern unterstützen weitere Verbände das Projekt, etwa die Menschenrechtsorganisation Solwodi oder das Kolpingwerk. (kna)
Anlässlich des „Tages der Diakonin“ findet am Montag, 29. April, ein Schweigemarsch unter dem Motto „Wir machen uns auf den Weg für den Diakonat der Frau“ in der Münchner Innenstadt statt. Der Schweigemarsch beginnt um 19 Uhr nach dem Frauengottesdienst (18 Uhr) vor St. Michael in der Münchner Innenstadt, Neuhauser Straße 6, und endet gegen 20 Uhr am Liebfrauendom. Veranstalter sind die Diözesanverbände München und Freising des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie die Münchner Reformgruppen "Gemeindeinitiative", "Münchner Kreis" und "Wir sind Kirche".