Es ist schon eine heftige Geschichte, die Alexander Diepold zu erzählen hat: Gleich nach der Geburt kam er in ein Waisenhaus, in dem ihm immer gesagt wurde, die Mutter ist das Wichtigste im Leben. Dann kam er zu seiner Mutter – allerdings nur für zwei Jahre. Dann hat sie ihn zurück ans Jugendamt gegeben und behauptet, er sei nicht ihr Sohn. Er hat eine offene Tuberkulose überlebt, kam wieder in ein Waisenhaus – diesmal zu einer Schwester, die für ihn ein Engel war. Aber der Orden hat das Haus geschlossen und Schwester Ingfried hat dafür gesorgt, dass er in eine Einrichtung kam, wo er eine Chance auf Bildung hatte. Die hat Alexander Diepold genutzt. Er wurde nämlich Bayerns jüngster Erzieher und heute leitet er selbst Einrichtungen für Jugendliche, die durch alle Raster gefallen sind. Aber das, was sich jetzt so kurz und einfach anhört, war ein Weg mit vielen Schleifen und Umwegen. Und er endet auch nicht da, wo man es erwartet.
Alexander Diepold Vom Heimkind zum Heimleiter
22.01.2018
Woher Alexander Diepold seine Kraft nimmt, das kann er nicht erklären. Denn an den Dingen, die ihm passiert sind, wären andere zerbrochen. Er aber ist unglaublich stark geworden und kann heute anderen Kindern helfen, mit denen es das Leben bisher nicht so gut gemeint hat.

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Die Autorin
Brigitte Strauß-Richters
Radio-Redaktion
b.strauss-richters@st-michaelsbund.de
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