Seebruck – Erwin Heistracher nimmt die Sitzbank, als wöge sie nichts, und stellt sie hinter den anderen ab, die er bereits im Feuerwehrhaus in Seebruck aufgestellt hat. Gleich beginnt der Familiengottesdienst der Pfarrei St. Thomas und St. Stephan in der idyllischen Ortschaft am Chiemsee. Er sollte eigentlich unter freiem Himmel stattfinden. Doch das geht nicht, denn es schüttet wie aus Kübeln. Also heißt es, Sitzgelegenheiten für die erwarteten 200 Gottesdienstbesucher zu schaffen. Heistracher ist der Kirchenpfleger der Pfarrei. „Ich bin nicht der Typ, der jeden Tag im Pfarrbüro sitzen mag. Ich packe lieber an“, erklärt er und trägt die nächste Bank herbei.
Plastik gibt es schon lange nicht mehr
Während Heistracher im Feuerwehrhaus aktiv ist, arbeitet Pfarrgemeinderatsvorsitzende Martina Hofstetter im überdachten Bereich davor. Hier stehen zwei große Grills, auf denen beim anschließenden Pfarrfest frisch gelieferte Chiemseefische und Schweinesteaks zubereitet werden. Die Schüsseln mit dem selbstgemachten Kartoffelsalat sind noch zugedeckt. Porzellanteller, Gläser und Besteck stehen schon bereit, denn Plastik wird in der Pfarrei schon lange nicht mehr verwendet. „Passt soweit alles“, fasst Hofstetter zusammen und ergänzt: „Beim Pfarrfest treffen sich viele, die in der Gemeinde aktiv sind. Das ist einmal im Jahr ‚unser Fest‘. Bei der Vorbereitung arbeiten Pfarrgemeinderat (PGR) und Kirchenverwaltung eng zusammen, wie das ganze Jahr über.“ Dann wird es für sie Zeit, nach drinnen zu gehen.
Beim Familiengottesdienst geht es heute um das Thema „Ruhe“. Die kleinen und großen Teilnehmer erfahren, was man alles finden kann, wenn man einmal Ruhe hat. Ideen zum Beispiel oder Kraft. Diese Begriffe sind an Töpfe mit Sonnenblumen geheftet, die vor dem provisorischen Altar abgestellt werden. An kleinen Details wie diesen sieht man, dass die Pfarrgemeinde konsequent schöpfungsfreundlich handeln will. Sogar im Gottesdienst werden nur nachhaltige Requisiten eingesetzt, wie etwa die Blumen.