Augsburg - Die in die roten Zahlen gerutschte katholische Verlagsgruppe Weltbild baut Stellen ab. Am Montag gab das Unternehmen in Augsburg bekannt, dass der Kundendienst künftig von anderen Firmen übernommen wird. Davon sind 140 Stellen betroffen. "Angesichts unserer Verlustsituation haben wir keine andere Möglichkeit, als diese Arbeiten extern zu vergeben", erklärte Weltbild-Geschäftsführer Carel Halff.
Die Kosten für diesen Betriebsteil lägen "erheblich über denen des Marktes", erläuterte er. Mit dem Betriebsrat seien Gespräche vereinbart worden, "um zu guten sozialverträglichen Lösungen zu kommen". Dafür soll es bis Ende Januar 2014 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Halff dankte allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern "für ihre oft jahrelange gute Arbeit" in der Bestellerfassung, im Telefondienst und Bearbeiten von Lieferanfragen. Wegen des starken Wachstums im Online- und Digitalgeschäft sei das Aufkommen dieser Vorgänge jedoch "stark rückläufig".
Weltbild gehört 12 deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Durch Berichte über Verluste und eine angeblich bevorstehende Insolvenz geriet das Medienhandelshaus vor wenigen Wochen erneut in die Schlagzeilen. Die Eigentümer seien sich nicht einig über die Zukunft des Konzerns, hieß es. Daraufhin beschloss eine außerordentliche Gesellschafterversammlung Ende September einen Rettungsplan. Nähere Angaben zum Inhalt wurden nicht gemacht. Erst in zwei Jahren will Weltbild nach Auskunft der Geschäftsführung wieder Gewinne erzielen. (kna)