Pfarrer oder Trauerredner, "Ave Maria" oder "La Paloma" in der Friedhofskapelle, Sargbestattung auf dem Friedhof oder die Asche verstreut im Meer - rund um eine Bestattung gibt es viele Optionen. Auch um den Angehörigen schwierige Entscheidungen im Trauerfall abzunehmen, legen immer mehr Menschen zu Lebzeiten fest, wo und wie sie einmal ihre letzte Ruhe finden möchten. Seit der Pandemie machen sich "immer mehr Menschen" darüber frühzeitig Gedanken, so die Beobachtung von Elke Herenberger, Sprecherin des Bundesverbandes Deutscher Bestatter. Wenn etwa jemand aus dem nahen Umfeld plötzlich an Corona verstorben sei, trete "der memento-mori-Effekt" ein, und man werde sich der eigenen Sterblichkeit bewusst. Auch ein Gefühl der Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg und Naturkatastrophen trage dazu bei.
Die eigene Trauerfeier noch zu Lebzeiten besprechen
Herenberger rät, das Thema rechtzeitig mit Freunden, Familie oder dem Partner erörtern, "damit es nicht zu Fehlannahmen kommt". Das empfiehlt auch Alexander Helbach, Sprecher der Verbraucherinitiative Aeternitas. Alte Menschen möchten aus seiner Beobachtung ihren Kindern oft "nicht zur Last fallen und deshalb vielleicht anonym bestattet werden". Aber die meisten Hinterbliebenen "hätten schon gerne einen Ort, wo sie hingehen können".
Helbach rät, die Wünsche rund um die Bestattung formlos aufzuschreiben - dafür sei kein Notar nötig. Statt etwa zu rätseln und uneinig zu sein, ob die verstorbene Mutter lieber auf dem Friedhof oder einem Bestattungswald ihre letzte Ruhe finden wollte, "ist es gut zu wissen, was das verstorbene Elternteil wollte". Solche Fragen sollten "so früh wie möglich" geklärt werden: "Das Thema kann immer akut werden".
Verstorbene können sich persönlich einbringen
Findet sich niemand im Familien- oder Freundeskreis, der sich um die gewünschte Beerdigung kümmern kann, empfiehlt sich ein Bestattungsvorsorgevertrag. Darin wird der Bestatter unter anderem beauftragt, die persönlichen Wünsche zu berücksichtigen. "Es gilt immer der - schriftlich fixierte - Wunsch des Verstorbenen", erklärt Herenberger.
So sei es auch möglich, den Hinterbliebenen bei der Trauerfeier "Immaterielles" wie Lieblingslieder oder -speisen mit auf den Weg zu geben. "Manche bereiten eine Diashow über ihr Leben vor oder Karten mit einer Weisheit aus ihrem Leben."