Die Galerie oberhalb des Klosterladens von St. Ottilien ist wie ein Sakralraum konzipiert. An der Spitze des Giebels befinden sich Glasfenster, die eine optimale Beleuchtung ermöglichen. Die rund 30 Exponate hängen an dunkelgrauen Stellwänden. Der dunkle Hintergrund betont die ausdrucksstarken Farben der abstrakten Gemälde, jedes einzelne übt eine besondere Faszination aus. Gemäß dem Titel der Ausstellung „Licht + Dunkel“ sind auf der linken Seite die helleren Werke positioniert, auf der rechten die dunkleren.
Zeitgenössische religiöse Kunst
„Die Bilder von Nikolaus (Claus) Hipp passen gut in das Konzept unserer Galerie. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass es auch zeitgenössische religiöse Kunst gibt“, erklärt Pater Cyrill Schäfer OSB, Leiter der Galerie der Erzabtei St. Ottilien, den zahlreichen Gästen der Eröffnungsfeier. „Wir haben einen Künstler für unsere jährlich stattfindende Fastenausstellung zum Thema ‚Auferstehung und Tod‘ gesucht. Es sollte ein religiöser und gleichzeitig zeitgenössischer Künstler sein. Da traf es sich sehr gut, dass Martina Marschall, die die künstlerischen Werke von Professor Claus Hipp betreut, auf mich zukam.“
Nach den Willkommensworten von Pater Cyrill überbringt Domkapitular Monsignore Thomas Schlichting Grüße von Kardinal Reinhard Marx: „Professor Hipp ist in der Welt der Wirtschaft und der Kunst zu Hause, dort herrscht auch Licht und Dunkel. Er präsentiert in seinen Werken aber kein Schwarz-Weiß, sondern sehr viele Zwischentöne. Kunst ermöglicht häufig sehr viel eindrucksvollere Begegnungen mit dem Evangelium als das reine Lesen der Texte.“
Freie Interpretation
Thomas Goppel (CSU), Staatsminister a. D., führt in das Werk von Hipp ein: „Nikolaus Hipp ist sich treu in allem, was er tut. Er wechselt zwar die Farben, aber nicht die Ausdruckskraft. Seine Bilder bestehen aus Tausenden von Facetten und lassen dem Betrachter jeden Freiraum der Interpretation.“ Zum Titel der Ausstellung erklärt er: „Die Stärke, die wir aus dem Licht erfahren, wird durch das Dunkel manchmal relativiert. Der Bezug zu den Themen ‚Auferstehung und Tod‘ wird dabei ganz deutlich.“