Erzbistum München und Freising – So mancher Seelsorger tut sich schwer damit, vor leeren Bänken zu predigen. Deshalb haben sich vielen in Gemeinden die Seelsorger, oft zusammen mit ihren Gemeindemitgliedern, etwas einfallen lassen, wie Verkündigung und Seelsorge in der Corona-Krise aussehen können.
Hoch am Berg: ein blaues Kreuz
So hat Monsignore Walter Waldschütz, der Leiter des Pfarrverbandes Tegernsee-Egern-Kreuth zwischen Karfreitag und Ostersonntag ein spektakuläres Schauspiel am Wallberg inszeniert. Zu sehen war an den Abenden ein riesiges blaues Laserkreuz, das den Berg hoch über dem Tegernsee ungefähr zu einem Drittel bedeckte. Erzeugt hat dieses Schauspiel ein Projektor mit Speziallinsen. Die Idee hatte Pfarrer Waldschütz zusammen mit dem Trachtenverein D´Wallberger. Sehr berührend fand der Seelsorger im Nachhinein die vielen Stimmen, die voll Begeisterung für das riesige blaue Kreuz waren: „Immer wieder kommen handgeschriebene Briefe der Dankbarkeit, die belegen, wie gut den Menschen das getan hat. Sogar Jugendliche, die sich als nicht religiös bezeichnen, haben geschrieben, sie seien still in sich gegangen.“ Vom Erfolg seiner Laseraktion ist der Seelsorger sehr angetan. Aber er weist auch darauf hin, dass das Laserkreuz keine Sensation sein soll, sondern an das Hoffnungszeichen erinnern, das für Christen im Mittelpunkt der Kar- und Ostertage steht. Seine Laseraktion steht für Waldschütz als besonderes Projekt neben einigen anderen in der Corona-Krise, wie zum Beispiel der Telefonaktion für Ältere und Kranke.