München – Nennen Sie mich einfach Adel. Mein Nachname ist etwas kompliziert“, sagt Adel Qatramizqalala bei der Begrüßung und lächelt dabei freundlich. Der 32-Jährige geht offen auf Menschen zu und lässt dabei schon mal seinen Nachnamen weg, der für manch bayerischen Mund beim ersten Mal tatsächlich schwer über die Lippen gehen mag.
Kurs beantwortet Alltagsfragen
Qatramizqalala ist Kursleiter bei „Leben in Bayern“, einem Angebot des Bildungswerks der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und des Vereins Interkulturelle Brücken (IKB). Bei diesem Kurs, der vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gefördert wird, geht es zum Beispiel um Antworten auf Alltagsfragen, die Migranten haben: Zu welchem Arzt muss ich gehen, wenn ich krank bin? Wie ist das bayerische Schulsystem aufgebaut? Wie funktioniert das Zusammenleben?
Vorbild durch eigene Erfahrungen
„Ich bin auch Dozent des Kurses ‚Ich kann Deutsch‘ von KAB und IKB. Dabei haben die Teilnehmer meine Kollegin Basma Al Sabbagh und mich dauernd danach gefragt, wie das Leben in Bayern funktioniert“, erinnert sich Qatramizqalala. „Also haben wir ein Kurskonzept erstellt, das alle diese Fragen behandelt.“ 2019 haben sich genau 119 Personen dafür angemeldet, davon zwei Drittel Frauen.
Der studierte Betriebswirt erklärt, dass Kurse dieser Art vor allem dann erfolgreich verlaufen, wenn die Beziehung zwischen den Teilnehmern und den Dozenten gut ist. Dass seine Kollegin Basma und er selbst eine eigene Integrationserfahrung mitbringen, ist dafür eine solide Basis. So sehen die Kursteilnehmer, dass man in Bayern in relativ kurzer Zeit eine wichtige Arbeit wie die der Kursleitung übernehmen kann, wenn man lernt. Das Feedback der Teilnehmer ist entsprechend positiv.