Gläubige: Etwa 36 Millionen oder 95 Prozent der Bürger Polens sind katholisch. Obwohl Deutschland mehr Einwohner hat, bringt es die Bundesrepublik nur auf 24 Millionen Katholiken. Beim Kirchenbesuch hinken wir noch weiter hinterher. 39 Prozent der polnischen Katholiken gehen sonntags in die Kirche, in Deutschland nehmen durchschnittlich nur elf Prozent an der Messe teil. Klarer Punkt für Polen.
Christliche Wurzeln: Die Taufe des Fürsten Mieszko I. im Jahr 966 steht in Polen für den Beginn der Christianisierung. Sie ist auch der erste verbürgte staatsrechtliche Akt der polnischen Geschichte. Diese Verknüpfung von Taufe und Staatsgründung ist auch ein Grund für die bis heute andauernde besondere Stellung der katholischen Kirche in Polen.
In Deutschland gilt das Bistum Trier als das älteste. Bereits ab dem Jahr 300 gab es dort eine christliche Gemeinde und erste Bischöfe. Deshalb geht dieser Punkt an Deutschland.
Bistümer: Bei den Bistümern herrscht Gleichstand. In beiden Ländern ist die katholische Kirche in 27 Bistümer untergliedert. Allerdings liegen unsere Nachbarn bei den Kirchenprovinzen klar vorne, Polen hat 14 Erzbistümer, Deutschland nur sieben, deshalb geht der Punkt nach Polen.
Päpste: Hier hat Deutschland die Nase vorne. Acht Päpste in der Kirchengeschichte sind deutscher Herkunft, zuletzt Papst Benedikt XVI., der von 2005 bis 2013 amtierte und seit seinem Rücktritt zurückgezogen im Vatikan lebt. Sein Vorgänger war der einzige polnische Pontifex, Johannes Paul II., der als einer der größten Päpste überhaupt gilt und in Rekordzeit heiliggesprochen wurde. Er leitete die Kirche über 26 Jahre lang, alle deutschen Päpste zusammen nur zirka 21 Jahre. Deshalb ein glücklicher Punktgewinn für Deutschland.