Weitreichende Unterstützung

Einsatz für Flüchtlinge nimmt zu

Um Flüchtlinge in München adäquat zu versorgen, muss neuer Wohnraum geschaffen werden. Viele ehrenamtliche Helfer tragen dazu bei, dass Asylsuchende sich schneller hier integrieren. Wie sich die Erzdiözese engagiert und welche Initiativen von den Pfarreien ausgehen, lesen Sie hier.

Viele Ehrenamtliche helfen den Asylsuchenden zum Beispiel mit Sprachunterricht oder als Sprachpaten. (Bild: imago/Jochen Günther) © imago/Jochen Günther

München - Wenn es um Hilfe für Flüchtlinge geht, bleibt es in der Erzdiözese München und Freising nicht nur bei schönen Lippenbekenntnissen, sondern es folgen auch Taten: Das Engagement für Flüchtlinge im Erzbistum nimmt weiterhin stark zu. Neben dem für das Jahr 2015 für Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellten Sonderfonds in Höhe von fünf Millionen Euro bieten zahlreiche kirchliche Einrichtungen, insbesondere auch Pfarreien, Unterkünfte für Asylsuchende an. In insgesamt 59 Objekten in der Erzdiözese stehen derzeit Plätze für 953 Flüchtlinge bereit. Der Caritasverband der Erzdiözese betreut derzeit etwa 9.000 Flüchtlinge. Zahlreiche Menschen in den Pfarreien engagieren sich zudem ehrenamtlich in der Begleitung von Asylsuchenden.

In Ottobrunn zum Beispiel spielen Flüchtlinge, ausgestattet mit Mitteln aus dem Sonderbudget, in der Fußballmannschaft „Ramasuri“ (Altbayerisch für „großes Durcheinander“). Das von der Ehrenamtlichen Brigitte Barthmann ins Leben gerufene und betreute Team spielt regelmäßig gegen Mannschaften aus der Region.

Aus dem Sonderfonds der Erzdiözese werden auch Mittel für Modellprojekte, psychologische und therapeutische Hilfen, Bildungs- und Qualifizierungsangebote für Flüchtlinge wie ehrenamtliche Unterstützer und konkrete Hilfen etwa für Schwangere sowie Sachmittel bereitgestellt

Im von der Erzdiözese übernommenen Kloster Beuerberg (Dekant Bad Tölz) sollen auf einer Wohnfläche von 1.300 Quadratmetern etwa 75 Flüchtlinge untergebracht und von den gemeinnützigen Malteser Werken betreut werden (wir berichteten). Das Modellprojekt verfolgt ein integratives Konzept, in dem die Bereitstellung und Verwaltung von Wohnraum sowie die Betreuung der Flüchtlinge aus einer Hand erfolgen. Derzeit steht noch die Genehmigung der notwendigen Umbauarbeiten aus, danach soll das Gebäude bald möglichst entsprechend ertüchtigt werden.

Neben Caritas und Erzdiözese engagieren sich viele weitere katholische Verbände und Einrichtungen in der Erzdiözese für Flüchtlinge. Einen großen Bereich nimmt die Hilfe für Jugendliche und unbegleitete Minderjährige ein. Der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit IN VIA München unterstützt junge Flüchtlinge in vielfältiger Weise vor allem beim Lernen und beim Übergang von der Schule zur Ausbildung. Die Katholische Jugendfürsorge und das Katholische Jugendsozialwerk München (KJSW) übernehmen Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und stellen Wohnheimplätze bereit. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in der Erzdiözese nimmt sich mit seinem Fachdienst „Vormundschaften/Pflegschaften“ insbesondere der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge an. Bestehende Einrichtungen und Fachdienste wie die Mutter-Kind-Häuser des SkF in München, das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen (SBW) sowie die Heilpädagogischen Wohngruppen für Mädchen nehmen laufend weibliche Flüchtlinge auf. Auch in den Beratungsstellen für Schwangere und junge Familien werden zunehmend mehr Flüchtlingsfamilien betreut.

Bereits seit 2009 bieten die Salesianer Don Boscos Hilfen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an. Im Salesianum in München wurde damals mit dem Projekt „LIFE“ eine Wohngruppe für männliche Jugendliche eingerichtet. Daneben bietet der Orden Ausbildungsangebote und Begleitung junger Flüchtlinge in weiteren seiner Einrichtungen. (ck/uq/mk)

 

Siehe auch:

Landkarte der Solitarität