München – Bis auf den letzten Platz ist der Dom gefüllt, am Rand stehen Menschen mit Laternen. Alle sind sie gekommen, das Licht aus Bethlehem zu holen. Für sich, für die Gemeinde, für die Pfadfindergruppe, für einen lieben Nachbarn. Es ist ein Zeichen für den Frieden in dieser Zeit, in der in der Welt alles andere als Frieden herrscht. In der es gar nicht klar war, ob die Pfadfinder das Licht in der Geburtsgrotte Jesu überhaupt entzünden können. Es ist gelungen und wird jetzt in aller Welt verteilt, an diesem Sonntag auch im Dom in München.
Ein Zeichen für den Frieden setzen
Er habe nach dem kalten Krieg vor 30 Jahren gedacht, dass es aufwärtsginge, dass Frieden auf der Welt einkehren könne, sagt Kardinal Reinhard Marx in seiner Predigt. Dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat, das wissen alle. Der Kardinal fügt hinzu, es brauche Zeichen, die den verfeindeten Parteien zeigen: „ihr habt nicht die Macht über unsere Herzen. Diese Bilder der Gewalt und des Hasses werden uns nicht abbringen, am Frieden zu arbeiten.“ Auch die Bibel kenne Geschichten, die zeigen, dass es ohne Frieden nicht geht. Im Dom spürt man Nachdenklichkeit, aber keine Verzweiflung, sondern Zuversicht. Pfadfinder bringen das Friedenslicht nach vorne und es wird in der dunklen Kirche verteilt. Menschen jeden Alters sind in den Dom gekommen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen.