Meinungsfreiheit hat Grenzen
Ich will hier auch nochmal deutlich betonen, dass die Meinungsfreiheit klare Grenzen hat, welche nicht überschritten werden dürfen. Nein, nicht jeder darf zu jedem alles sagen, und das ist auch gut so! Hier kann man recht schön nach dem folgenden Sprichwort agieren: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu!“
Die Frage nach dem „Warum?“ haben auch wir uns gestellt. In vielen Gesprächen von Ministern/-innen bis hin zu Bischöfen haben wir auch diese Frage mitgenommen und immer wieder sind wir auf den Punkt gekommen, dass es einfach nur unverständlich ist und Hass und Hetze meist von Persönlichkeiten kommen, welche primär eher mit sich selbst unzufrieden sind und im Keller sitzend ihren eigenen Lebensfrust an fremden Personen auslassen.
Hatespeech auch auf katholischen Seiten
Als Christ finde ich es immer wieder erschreckend, wenn sich auf katholischen Seiten Personen mit komischen Möchtegern-Bibelinterpretationen bewerfen. Erster Gedanke: Machen diese Leute das auch in deren „echten“ Leben, sich mit fraglichen Bibelzitaten zu bewerfen? Und mein zweiter Gedanke ist: Was ist nur los bei denen?
Der Glaube einer Person ist in meinen Augen etwas sehr Privates, etwas sehr Individuelles, etwas, was niemanden etwas angeht. Diesen dann zu verwenden, um anderen etwas Böses zu wünschen oder ihnen den Glauben abzusprechen, finde ich schon höchst fragwürdig. Damit ich auch mal mit einem Bibelzitat geprahlt habe, will ich hier ein sehr passendes und eigentlich alles sagendes Zitat aus Mk 12,31 bringen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Somit bleibt mir hier nur zu sagen, dass sich diese Personen vielleicht erst mit sich selbst beschäftigen sollten, bevor sie sich um andere kümmern und diese beleidigen.
Nächstenliebe im Internet
Die Bekämpfung von Hass und Hetze ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Gerade für uns Christinnen und Christen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, Nächstenliebe zu zeigen und sich für andere Personen einzusetzen. Sich nicht im digitalen Raum wegzuducken, sondern sich zu solidarisieren. Zivilcourage muss es auch im Netz geben.
Mir ist bewusst, dass es einen Schubs braucht, um sich in die Kommentarspalte zu werfen. Um auch seinen eigenen Hut in den Ring zu werfen. Um auch sich selbst in die Schussbahn zu bringen. Weiterscrollen ist keine Option! Wir müssen gemeinsam den Egoismus in den Hintergrund stellen und als Team auf Solidarität setzen. Die Menschen, welche Hass und Hetze verbreiten, sind zwar laut, aber eine klare Minderheit und somit lasst uns zusammenhelfen und für das Gute einstehen. Hass und Hetze dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben! (Franz Wacker, KLJB-Landesvorsitzender in Bayern).