Leitbild in „Leichter Sprache“

Komplexes verständlich gemacht

Da zu den Zielgruppen des Katholischen Jugendsozialwerks München (KJSW) auch Menschen mit Behinderung zählen, hatte Vorstandsmitglied Berthold Wübbeling, die Idee, das Leitbild des Werks in so genannter "Leichter Sprache" zu veröffentlichen. Wie es dazu kam und was man darunter versteht, erfahren Sie hier.

Damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung informationsreiche Texte lesen können, gibt es die "Leichte Sprache". (Bild: fotolia) © fotolia

München – Das Katholische Jugendsozialwerk München (KJSW) hat als einer der ersten Träger sozialer Arbeit auf Bundesebene sein Gesamtleitbild auch in so genannter „Leichter Sprache“ veröffentlicht. Das Konzept der Leichten Sprache versucht, schwierige Texte leicht verständlich darzustellen. Zielgruppe sind Menschen mit Lernbehinderungen und andere, die sich mit der deutschen Sprache schwer tun. Die Übertragung in die "Leichte Sprache" erfolgte durch das Büro „sag’s einfach“ in Regensburg, für das Testleser aus der Zielgruppe arbeiten.

Verständlichkeit für möglichst viele Menschen garantieren

Berthold Wübbeling, der beim Katholischen Jugendsozialwerk München für die fachlichen Inhalte zuständig ist, gab die Übertragung in Auftrag. „Als Träger von Einrichtungen der Behindertenhilfe ist es mir ein wichtiges Anliegen, den Geist unseres Leitbildes möglichst vielen Menschen verständlich zu machen“, betonte er bei der Vorstellung des Leitbilds in "Leichter Sprache". Er wolle mit der Verbreitung des Leitbildes in dieser Form eine breite Diskussion bei Betreuten, Angehörigen und Mitarbeitern auslösen und sei sicher, dass über diesen Weg die Inhalte für viele Menschen erkennbarer und begreifbarer würden. Schließlich drücke die Veröffentlichung des Leitbildes in Leichter Sprache auch die Solidarität des Trägers mit der Zielgruppe der behinderten Menschen aus. „Mir ist sonst noch keine Leitbild-Version in Leichter Sprache begegnet“, betont Wübbeling. Das Katholische Jugendsozialwerk München e. V. dürfte deshalb bundesweit einer der ersten Träger sein, die dies umgesetzt haben. Mittlerweile wurde auch diese Leitbild-Fassung vom Vereinsratsvorsitzenden Monsignore Klaus-Peter Franzl aktuell in Kraft gesetzt.

Was ist „Leichte Sprache“?

Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung haben oft Schwierigkeiten, lange, verknüpfte Sätze zu verstehen. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst informationsreiche Texte zu lesen und vor allem zu verstehen gibt es die "Leichte Sprache". Dabei werden beispielsweise Hauptsätze so kurz wie möglich gehalten, beschränken sich auf eine inhaltliche Aussage und Nebensätze, Konjunktive und Fremdwörter vermieden. Generell sollen wesentliche Inhalte aus komplexen Texten verständlich zusammengefasst werden. (pm/kna/mf)